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Holz, Metall, Stein und Beton sind die Werkstoffe von Oscar Tuazon. Inspiriert von der Do-it-Yourself-Ästhetik wie von der Kunst- und Baugeschichte, bewegen sich seine Konstruktionen zwischen Skulptur und Architektur. Sie entstehen im Außen- oder Innenraum und erscheinen auf den ersten Blick sperrig und „nutzlos“. Manche sind aber auch bespielbar, können umfunktioniert, benutzt werden.

Der 1975 in den USA geborene Künstler interessiert sich für Entstehungsprozesse: Die kollektive körperliche Arbeit, Anstrengung und Kommunikation sieht er als Teil seines Werks. Dieses ist auch durch Tuazons Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte geprägt. Seine Arbeiten bringen Ideen der Land Art mit der Minimal Art in Berührung; inhaltliche Verknüpfungen mit Carl Andre, Bruce Nauman, Robert Smithson oder Gordon Matta-Clark geben dem Diskurs um Raum, Material und Arbeit in der zeitgenössischen Kunst eine neue Wendung.

Das ortsspezifische Projekt im Museum Ludwig greift in das große Treppenhaus des Museum Ludwig ein. Aus Beton, Glas, Metall und anderen Baumaterialien errichtet Tuazon dort architektonische Versatzstücke eines Privathauses. Begonnen hat er mit seiner Arbeit bereits im Rahmen der Sammlungsneupräsentation Not Yet Titled im Untergeschoss des Museums, wo er ein selbst gebautes Garagentor auf den Boden gelegt hat. Er benutzt aber auch die Architektur des Museums, wenn er beispielsweise eine Drehtür auf der Terrasse des Museums nachbaut.

Oscar Tuazon lebt und arbeitet seit 2007 in Paris, wo er die von einem Künstlerkollektiv geführte Galerie castillo/corrales mitbegründete. Seit 2013 lebt Tuazon in Los Angeles. Er studierte an der Cooper Union School of Art und absolvierte das Whitney Independent Study Program in New York. 2011 war Tuazon auf der 54. Biennale von Venedig vertreten. 2013 war er mit Einzelausstellungen im Schinkel Pavillon in Berlin und im Boijmans van Beuningen Museum in Rotterdam präsentiert.