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Unsere Gesellschaft abzubilden und dabei dreidimensionale Bilder entstehen zu lassen, ist das bildhauerische Anliegen des Künstlers Olaf Metzel (geb. 1952 in Berlin). Der Wunsch, unserer Zeit eine Form zu geben, Sichtbarkeit herzustellen für aktuelle Themen und damit eine Auseinandersetzung mit gegenwärtig wichtigen soziokulturellen Fragen anzuregen, liegt seiner Arbeit zugrunde.

Dabei bedient sich der international anerkannte Künstler tagespolitischer Pressebilder oder Zitate aus dem Alltag genauso, wie er sich in das Referenzsystem der Kunstgeschichte einschreibt. Seine Arbeiten sind kraftvoll, konsequent radikal, energetisch aufgeladen, sie implizieren Momente der Zerstörung und auch der puren Ästhetik. Auch populäre Themen in so diversen Sparten der Gesellschaft wie Politik, Wirtschaft, Feuilleton und Sport werden verarbeitet.

2006 war der Künstler erstmals in Nürnberg zu Gast. Er inszenierte anlässlich der Fußball-WM einen »Tribünensturz« auf dem Hauptmarkt. Das Werk Auf Wiedersehen, die Ummantelung des Schönen Brunnens, wurde kontrovers diskutiert. Olaf Metzel hat damit, wie so oft, Diskussionen entfacht; insbesondere bei seinen Beiträgen im öffentlichen Raum erhitzen sich häufig die Gemüter.

Eingeladen wird er nun, zehn Jahre später, zu einer Einzelausstellung im Neuen Museum in Nürnberg, um seine Arbeit differenzierter vorzustellen und um die Diskussion um sein Werk nachzuverdichten. In seiner Ausstellung Deutsche Kiste legt Olaf Metzel einen Parcours durch verschiedene für ihn virulente Themen und gibt einen umfassenderen Einblick in sein aktuelles skulpturales Schaffen.

Der Titel der Ausstellung verweist nicht nur auf ein gleichnamiges, zentrales Werk des Künstlers, das formalästhetisch an Bunkerarchitekturen erinnert und historische Bezüge andeutet. Auch deutet die saloppe Titel-Formulierung darauf hin, dass diese, unsere »Kiste« viele Themen der Bundesrepublik vereint, die uns alle angehen – oder angehen sollten.

dermaßen regiert zu werden (2015) heißt eine neu entstandene Arbeit, die neben anderen großformatigen Installationen in der Ausstellung das vielseitige Werk dieses Bildhauers präsentiert. Es eröffnet sich darin ein mit Zeitmomenten gespicktes Gesellschaftspanorama, das ästhetisch unsere Ära, und darüber hinaus unsere gegenwärtigen Diskurse einfängt.