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Wird unter Zeitökonomie gemeinhin die effiziente Nutzung von Zeit verstanden, zielt »Ökonomien der Zeit« auf eine Vielfalt an Formen, mit Zeit zu haushalten, und sei es sie zu verschwenden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen künstlerische Ansätze, die – in der Reflexion gängiger Wert- und Zeitstrukturen – ihre eigenen Zeitordnungen und Ökonomien entwerfen. Fragen der Bildpolitik und Geschichtsschreibung, die Auseinandersetzung mit scheinbar immer kürzeren Verfallswerten von Produkten und Bildern sind zentrale Gesichtspunkte. Hintergrund ist die Beobachtung, dass sich unsere Alltagswahrnehmung – trotz des Wissens um die Viel-schichtigkeit übergreifender Zusammenhänge – häufig in kurzfristigen Wahrnehmungseinheiten organisiert: Die Aufmerksamkeit richtet sich auf das jeweils Aktuelle, genauer auf das, was uns als solches nahe gelegt wird.

»Ökonomien der Zeit« fragt nach den Folgen dieser Konzentration auf die Gegenwart: In welcher Form haben sich künstlerische Praktiken angesichts dieser Tendenz verändert? Wie verhalten sich künstlerische Ansätze zu konkreten gesellschaftlichen Entwicklungen? Welche Formen des Umgangs mit Zeit entwickeln sie, etwa durch den Einsatz von Archiv- und Dokumentationstechniken oder durch den Entwurf neuer Lebens- und Arbeitsformen?

Die von Hans-Christian Dany und Astrid Wege kuratierte Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Museum Ludwig in Köln entwickelt, machte Station in der Akademie der Künste, Berlin und wird nun im migros museum für gegenwartskunst in Zürich gezeigt.

Zur Ausstellung erschien das Buch Ökonomien der Zeit. Agenda im Verlag Revolver. Archiv für zeitgenössische Kunst, Frankfurt am Main, 400 S., zahlreiche S/W-Abb., mit Beiträgen und Texten aller beteiligten Künstler sowie Essays von Sabeth Buchmann, Thomas Frank, Tom Holert, Antonio Negri u.a.

Pressetext

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Ökonomien der Zeit
Kooperation: Museum Ludwig Köln; Akademie der Künste, Berlin; Migros Museum, Zürich
Kuratoren: Astrid Wege und Hans-Christian Dany

mit Edson Barrus, Karen Michelsen Castanon, Lygia Clark, Claude Closky, Mark Dion, Martin Ebner, Katja Eydel, Peter Fend, Andrea Fraser, David Hammons, Korpys / Löffler, Kunstraum der Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit Hans-Peter Feldmann / Hans Ulrich Obrist, Leonore Mau (Leonore Mau / Hubert Fichte), Merve Verlag, Eva Meyer / Eran Schaerf, Jean-Luc Moulene, Ariane Müller, Christian Philipp Müller, OHIO , Henrik Olesen, Gunter Reski, Hinrich Sachs, Christoph Schäfer, Josef Strau, Inga Svala Thorsdottir, Barthelemy Toguo

Stationen:
16.03.02 - 02.06.02 Museum Ludwig Köln
14.07.02 - 08-09-02 Akademie der Künste, Berlin
09.11.02 - 05.01.03 Migros Museum, Zürich

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