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Eröffnung: 19. September 2008, 19.30 Uhr

Neuer Raum für Kunst in Düsseldorf eröffnet mit sechs Künstler -Statements.

KAI 10 – Raum für Kunst ist eine private, nicht-kommerzielle Institution zur Förderung der zeitgenössischen Kunst. Als Gründungsprojekt der gemeinnützigen Arthena Foundation, initiiert von der Unternehmerin Monika Schnetkamp, realisiert KAI 10 – Raum für Kunst jährlich drei bis vier Ausstellungen, die internationalen Künstlern eine Plattform zur Präsentation und Diskussion ihrer Arbeiten bieten.

Obwohl der Fokus auf die jüngste, aktuelle Kunst gerichtet ist, werden ebenfalls bekanntere, bereits etablierte Positionen in das Programm von KAI 10 einbezogen. Auf diese Weise sollen thematische Schnittstellen aber auch Differenzen zwischen den Generationen herausgearbeitet werden. Dem Charakter der heutigen künstlerischen Praxis entsprechend, fließen in den Ausstellungen verschiedene Medien und künstlerische Produktionsformen zusammen. Dabei sollen auch die ästhetischen Kopplungen und Brüche zu angrenzenden kulturellen Diskursen, beispielsweise in Design und Architektur, untersucht werden.

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von KAI 10 ist das Begleitprogramm. Die aktive Auseinandersetzung mit den Werken und künstlerischen Strategien steht im Mittelpunkt von thematischen Führungen und Diskussionen, die den Besuchern den Zugang zum aktuellen Kunstgeschehen erleichtern. Nach Möglichkeit sollen dabei die Künstler und Künstlerinnen selbst zu Wort kommen. Als private, unabhängige Einrichtung baut KAI 10 einen Handlungsraum auf, der sich der Vermittlung von neuen Ideen und Denkformen in der Kunst der Gegenwart an die Öffentlichkeit in Düsseldorf und darüber hinaus verpflichtet.

Die erste Schau in KAI 10 versteht sich nicht als thematische und auch nicht als programmatische Ausstellung. Vielmehr zeigt sie sechs ausgewählte, individuelle Positionen der heutigen Kunst, die einerseits für den Dialog der älteren und jüngeren Generation stehen, andererseits sich den Trends zur erfolgreicher Vermarktung des „schönen Scheins“ widersetzen. NO ILLUSIONS will gegen den Hang zum Illusionismus und zur Effekthascherei eines Teils der heutigen Kunstproduktion Position beziehen und zeigen, dass auch heute in der Kunst noch kritische Gegenpole zu finden sind. Die Ausstellung möchte ein Zeichen setzen gegen die im Kunstbetrieb herrschenden Strategie „kunsthistorische Wichtigkeit durch Zahlen oder durch Namen magisch zu behaupten, anstatt durch Zeigen und Diskussion der Kunst diese konstruktiv zu begründen“ (Jörg Heiser).

Obwohl die gezeigten Arbeiten thematisch unterschiedlich sind, gibt es Berührungspunkte, an denen sie sich überschneiden. Eine solche Überschneidung ergibt sich daraus, dass einige Arbeiten Raumgebilde sind, die teilweise an Bauten oder auch an Modelle erinnern. Die scheinbare Nähe zur Architektur oder zum Design ist jedoch täuschend. Denn es werden unterschiedliche Konzepte für dreidimensionale Gebilde mit sozialen, philosophischen und politischen Programmen verknüpft.

Eine andere Gruppe von Arbeiten weist Verwandtschaft mit figürlichen Darstellungen auf. Auch hier erschöpft sich der Sinn nicht in der Wiedergabe von Figuren. Vielmehr handelt es sich um künstlerische Artefakte, die aus der Zertrümmerung des vorhandenen „zivilisatorischen Materials“ und ebenfalls aus den Ruinen des Formvokabulars der Moderne entstehen. Es ist kein Zufall, dass in diesen Arbeiten Ironie und Heiterkeit oft eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.

NO I LLUSIONS - Björn Dahlem – Thomas Helbig – Manfred Pernice – Mar jet ica Pot rc – Franz West – Heimo Zobernig