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Auch wenn die Globalisierung unser Wissen um die künstlerische Produktion über Europa und Amerika hinaus erweitert hat, der Kunstmarkt selbst die entlegensten Regionen der Welt nach vielversprechenden Talenten durchforstet, so schränkt das die Strahlkraft der großen Metropolen doch keineswegs ein. Betrachtet man nur das Angebot an bedeutenden Künstlern die in New York tätig sind, dann zeigt sich, dass die Stadt offenbar nichts an Attraktivität verloren hat. Im Besonderen gilt das für die äußerst vitale Malereiszene, die in den letzten Jahren verstärkt Zuzug von der amerikanischen Westküste erfahren hat. Heute, so scheint es, ist die Malerei in New York so lebendig wie zu Zeiten des Abstrakten Expressionismus in den 1950er- und der Pop Art in den 1960er-Jahren – nur, dass jetzt eine Pluralität der Stile und Ausdrucksformen festzustellen ist. Nachdem die Malerei lange totgesagt wurde erfährt sie seit einigen Jahren eine eindrucksvolle Renaissance, getragen von einer Künstlergeneration, die sich nicht mehr von außen vorschreiben lässt, was künstlerisch zu tun oder zu lassen ist. Ohne Vorbehalte und gänzlich souverän erproben nämlich insbesondere die in den 1970er und frühen 1980er-Jahren geborenen Künstlerinnen und Künstler das Medium Malerei, weshalb der Fokus der Bonner Ausstellung auch auf den Künstlern dieser Generation liegt. Gezeigt werden neuere und neueste Arbeiten von insgesamt elf Künstlerpersönlichkeiten. Dabei spannt sich der Bogen von den malerischen Experimenten eines Matt Connors, über die wilde Post-Pop-Malerei eines Eddie Martinez, bis zu den neokonzeptuellen Ansätzen eines Antek Walczak oder eines Ned Vena. Ohne einer Stilrichtung die Priorität zuzuweisen dokumentiert die Ausstellung das reiche Panorama der Gattung Malerei, die die ideologischen Grabenkämpfe um ihre Existenz hinter sich gelassen hat und heute wieder eine tragende Rolle im Kunstgeschehen spielt.

Mit diesem Ausstellungsprojekt setzt das Kunstmuseum seine Auseinandersetzung mit der amerikanischen Malerei, in deren Rahmen Überblicksausstellungen zum Werk von Philip Guston, Robert Ryman und Brice Marden gezeigt wurden, fort. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, reich illustrierter, 160 Seiten starker Katalog mit einführenden Essays von Richard Shiff und Christoph Schreier.

Künstler der Ausstellung:
Joe Bradley, Matt Connors, Elizabeth Cooper, Jeff Elrod, Amy Feldman, Ross Iannatti, Eddie Martinez, Ruth Root, Ryan Sullivan, Ned Vena, Antek Walczak