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Nach gut 20 Jahren wird in der Ausstellung NEUE WILDE - Eine Entwicklung erneut ein Blick auf jene Protagonisten geworfen, die in den frühen 1980er Jahren eine heftige, sowohl der Figuration als auch der Abstraktion verbundene Malerei betrieben haben.

Die umfangreiche Präsentation führt die individuelle Entwicklung der Künstler vor Augen und bricht mit einer einengenden Kategorisierung. Die Werke der ehemaligen Neuen Wilden bilden in der Sammlung Essl einen Schwerpunkt. Sie sind die Basis für diese Schau, die den Einfluss von Vorläufern, die Malerei der 80er Jahre und aktuelle Tendenzen umfassend dokumentiert. Damit soll eine neue Sichtweise auf eine Malergeneration ermöglicht werden, die entscheidende Impulse in der österreichischen Malerei gesetzt hat.

Bereits über 20 Jahre sind vergangen seit sich die postmoderne Malerei fulminant in der Kunstszene etabliert hat. In Österreich machten in den 1980er Jahren junge Künstler auf sich aufmerksam, die als Neue Wilde bekannt wurden: Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter Damisch, Josef Danner, Josef Kern, Alois Mosbacher, Hubert Scheibl, Hubert Schmalix, Walter Vopava und Otto Zitko. Als Vorreiter nahmen Rudolf Goessl, Franz Grabmayr, Kurt Kocherscheidt und Maria Lassnig entscheidenden Einfluss auf die Kunst dieser Generation. So unterschiedlich sich die Künstler positionieren – ob abstrakt oder figurativ –, die Malerei per se nimmt bei allen eine zentrale Rolle in der Bildwerdung ein. Die Zeit der Neuen Wilden im Sinn figurativer Expression und facettenreicher Ausprägungen der Neuen Malerei gehört heute der Vergangenheit an und ist ein wichtiges Kapitel in der Kunstgeschichte. Viele der österreichischen Protagonisten der neuen Malerei sind bei der Malerei geblieben und fügten ihrem Medium im Lauf der Entwicklung eine Vielzahl von spannenden und komplexen Dimensionen hinzu. Auf die heftigen, frischen Farbschlachten sind in sich gefestigte reife malerische Werke gefolgt.

Die Sammlung Essl steht seit ihren Anfängen insbesondere für österreichische zeitgenössische Malerei. Sie beherbergt einen reichen Fundus an exzeptionellen Werkbeispielen, der im Sinne der Dokumentation künstlerischer Entwicklungen permanent erweitert wird. Dabei nimmt die Generation der Neuen Wilden und der Neuen Malerei einen wichtigen Schwerpunkt ein. Von Beginn ihrer Sammlertätigkeit an war es Agnes und Karlheinz Essl wichtig, die Künstler persönlich kennen zu lernen. Die Neugierde der Sammler war die Triebfeder für vielfältige Begegnungen und Gespräche mit den einzelnen Künstlern.

In der 1991 im Kunstforum Wien präsentierten Ausstellung Das Jahrzehnt der Malerei wurde die österreichische Malerei der 80er Jahre mit Meisterwerken aus der Sammlung Essl vorgestellt. Dabei stand das Phänomen der Neuen Wilden im Zentrum, ergänzt um Vorreiter und aktuelle Vertreter. Gut ein Jahrzehnt später werden diese nun in ihrer malerischen Entwicklung bis hin zu aktuellen Werken im Museum Sammlung Essl präsentiert. Ihre Werke bezeugen die Aktualität und Kraft des oft für tot erklärten Tafelbildes.

Pressetext

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Neue Wilde - Eine Entwicklung

mit Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter Damisch, Josef Danner, Rudolf Goessl, Franz Grabmayr, Josef Kern, Kurt Kocherscheidt, Maria Lassnig, Alois Mosbacher, Hubert Scheibl, Hubert Schmalix, Walter Vopava, Otto Zitko