press release only in german

Eröffnung: Mi, 12. März 2008, 19 Uhr

"The matrix as a symbol is about that encounter in difference which tries neither to master, nor assimilate, nor reject, nor alienate. It is a symbol of coexistence in one space of two bodies, two subjectivities whose encounter at this moment is not an either/or." (i)

"Ich will dir sagen, wieso du hier bist. Du bist hier, weil du etwas weißt. Etwas, das du nicht erklären kannst. Aber du fühlst es. Du fühlst es schon dein ganzes Leben lang, dass mit der Welt etwas nicht stimmt. Du weißt nicht was, aber es ist da." (ii)

Identitäten, Normen, Rollen, Ideologien, Machtverhältnisse, Begehren und Sexualität - die Liste von Themen rund um die Kategorie Geschlecht ließe sich noch lange fortsetzen. Die Ausstellung MATRIX. Geschlechter | Verhältnisse | Revisionen im Museum auf Abruf (MUSA) zeigt ab 12. März 2008 künstlerische Arbeiten aus der Sammlung der Stadt Wien, die das breite Themenfeld Gender in vielfältiger Weise reflektieren.

Anhand der aus der Sammlung für zeitgenössische Kunst der Stadt Wien ausgewählten Kunstwerke von rund 40 KünstlerInnen aus den letzten vier Jahrzehnten werden Aspekte der Geschlechterkonstruktionen und die damit in Verbindung stehenden alltäglich erlebten Verhältnisse einer Revision unterzogen. Die künstlerischen Auseinandersetzungen mit Körper(-bildern), Selbstinszenierung, Repräsentation und Identitätskonstruktion werden durch Arbeiten ergänzt, die die Strukturierung des Systems Kunst durch die Geschlechterdifferenz offen legen.

Die geschlechtsspezifische Konnotation und Konzeption von Kategorien wie "Künstler", "Genie" und "Kreativität" haben vor allem KünstlerInnen immer wieder analysiert und spätestens seit den 1970er Jahren zu einem wichtigen Gegenstand ihrer Kunstproduktion gemacht. Werke, die die Hierarchisierung von Gattungen und künstlerischen Techniken thematisieren, sind deshalb in der Ausstellung ebenso vertreten, wie solche, in denen Autorschaftskonzepte oder Blickregime hinterfragt werden.

Einen besonderen Stellenwert nehmen diejenigen Werke ein, in denen die KünstlerInnen sich selbst inszenieren, um die herrschende Ordnung der Geschlechter und die Einschreibung von gesellschaftlichen Normen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden auch der (eigene) Körper und dessen visuelle Repräsentation von einer Reihe von Kunstschaffenden ausgelotet. Bilder zu Sexualität und Geschlechtlichkeit, die sich einer eindeutigen Lesbarkeit entziehen und sich einer Dichotomisierung von weiblich und männlich verweigern, erweitern die Möglichkeiten, Geschlechterverhältnisse zu denken.

Ganz bewusst wird keine Genealogie feministischer Kunst im Sinne einer Entwicklungslinie präsentiert, sondern das Motiv der Wiederholung in den Vordergrund gerückt. Die aus der Sammlung der Stadt Wien ausgewählten Werke bilden ein Netz reichhaltiger Bezüge, in dem Motive, Fragen und Themen aus verschiedenen Richtungen immer wieder zusammenführen, aber auch auseinanderdriften und sich eventuell widersprechen.

(i) Griselda Pollock zum Symbol der Matrix in der psychoanalytischen Theorie von Bracha Lichtenberg Ettinger in: Inside the Visible. An elliptical traverse of 20th century art in, of, and from the feminine, hg. von M. Catherine de Zegher, Gent 1996, S. 22. (ii) Morpheus zu Neo am Beginn des Films Matrix, USA, 1999.

Mit Werken von: a room of one's own, Renate Bertlmann, Christa Biedermann, Andy Chicken, Katrina Daschner, Carla Degenhardt, Ines Doujak, Friedrich Eckhardt, VALIE EXPORT, Alex Gerbaulet, Eva Grubinger, Maria Hahnenkamp, Ilse Haider, Oliver Hangl, Lotte Hendrich-Hassmann, Matthias Herrmann, Lisa Holzer, Edgar Honetschläger, Ursula Hübner, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Dejan Kaludjerovic, Elke Krystufek, Friedl Kubelka, Marko Lulic, Sabine Marte, Marc Mer, Michaela Moscouw, Ulrike Müller, Sabine Müller, Margot Pilz, Ingeborg G. Pluhar, Michaela Pöschl, Karin Raitmayr, Sascha Reichstein, Lois Renner, Dorota Sadovská, Hans Scheirl, Markus Schinwald, Christoph Schmidberger, Stefanie Seibold und Magda Tothova

Katalog: Begleitend zur Ausstellung erscheint der Katalog MATRIX. Geschlechter | Verhältnisse | Revisionen (SpringerWienNewYork), ISBN 978-3-211-78316-0

Die im Katalog durch anschauliche Kurztexte vorgestellten Werke werden mit dem mittlerweile als "Klassiker" geltenden Aufsatz Dame im Bild von Rozsika Parker und Griselda Pollock sowie mit Anja Zimmermanns Beitrag Was war feministische Kunst? in einen größeren kunsthistorischen wie theoretischen Zusammenhang eingebettet.

only in german

MATRIX
Geschlechter - Verhältnisse - Revisionen
Kuratiert von: Sabine Mostegl, Gudrun Ratzinger

mit a room of one´s own , Renate Bertlmann, Christa Biedermann, Andy Chicken, Katrina Daschner, Carla Degenhardt, Ines Doujak, Friedrich Eckhardt, VALIE EXPORT, Alex Gerbaulet, Eva Grubinger, Maria Hahnenkamp, Ilse Haider, Oliver Hangl, Lotte Hendrich-Hassmann, Matthias Herrmann, Lisa Holzer, Edgar Honetschläger, Ursula Hübner, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Dejan Kaludjerovic, Elke Krystufek, Friedl Kubelka, Marko Lulic, Sabine Marte, Marc Mer, Michaela Moscouw, Ulrike Müller, Sabine Müller, Margot Pilz, Ingeborg G. Pluhar, Michaela Pöschl, Karin Raitmayr, Sascha Reichstein, Lois Renner, Dorota Sadovska, Hans Scheirl, Markus Schinwald, Christoph Schmidberger, Stefanie Seibold, Magda Tothova