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Mit der Ausstellung “UP“ des UdK-Absolventen und Meisterschüler von Rebecca Horn, Markus Wüste, wird am 1. Juli 2005 die dritte Ausstellung im NBK-Studio eröffnet.

Der 1970 in Kötzing geborene Künstler Markus Wüste versteht sich vorrangig als Steinbildhauer. In seiner Arbeit mit dem festen, schweren und widerständigen Stein versucht er, dem Material stets das Unmögliche und Paradoxe zu entlocken: Bewegung, Dynamik und Illusion. Dem Unvergänglichkeit beanspruchenden Stein wird das Element der Zeit eingeschrieben, um die Beziehung von Skulptur und Raum, der Installation und dem sie umgebenden Moment zu erforschen.

So veranschaulicht zum Beispiel die 2001 in Carnota/Gallizien während eines Pilgerprojektes entstandene Arbeit „moving stone/Weg“ das zeitgebundene Vorgehen des Künstlers. Ein drei Tonnen schwerer Granitblock wird über den Verlauf von vier Wochen in die Ebene gekippt, so dass sich immer weitere Schichten abspalten bis sich zehn unregelmäßig geformte Bruchstücke auf eine Strecke von 15 Metern ausdehnen. Die Arbeit befindet sich im Parque San Domingo de Bonaval in Santiago de Compostela und entstand auf dem Pilgerweg zwischen La Coruna und Santiago de Compostela. Sie versteht sich als raumzeitlicher Annäherungsversuch an die keltische Landschaft Nordspaniens aber auch als Erforschung der Dimensionen von Zeit und Entfernung, von eigenem Körper und fremden Material, von individueller Kraft und materiellem Widerstand.

Eine Erfahrung, die der Betrachter bei der Arbeit „moving stone 2/Kippstein“ im Galerieraum nachvollziehen kann. Nähert man sich dem auf einer Holzpalette stehenden, quer gespaltenen Granitblock so verschließt sich dieser automatisch. Und öffnet sich erst langsam wieder, wenn sich im Raum Ruhe und Bewegungslosigkeit einstellt. Der Stein wird zum Sensor des Raumes und dessen zeitlicher Dynamik, ausgelöst vom Betrachter.

Aktiv einbezogen wird der Betrachter auch in die 2002 entstandene Arbeit „Zwischen Kommen und Gehen“ einer Videoinstallation, die den Betrachter in ein räumliches Zeitfenster einschließt. Ein Korridor, in dessen Wände zwei gegenüberliegende Monitore eingelassen sind, wird zum synchronen Ein- und Ausblick in ein Geschehen. In einer virtuellen Glasscheibe stehend, findet der Betrachter sich in einem audiovisuellen Gleichzeitigkeitserlebnis von Innen- und Außenraum wieder.

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Markus Wüste: UP
Ort: NBK-Studio Berlin