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Bereits zum vierten Mal in diesem Jahr lenken die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre Aufmerksamkeit und die ihrer Besucher auf das Werk eines zeitgenössischen Künstlers: sie gilt diesmal Markus Draper. Draper wurde 1969 in Görlitz geboren, studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und war Meisterschüler bei Ralf Kerbach. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.

Die monographische Ausstellung Markus Draper. Fire Beats 2 wird von Vattenfall Europe Mining & Generation und der Galerie Neue Meister in Zusammenarbeit mit dem Kupferstich-Kabinett gezeigt und bietet erstmals einen großangelegten Überblick über das bisherige Schaffen des international renommierten Künstlers. Die Ausstellung verdankt sich maßgeblich Vattenfall Europe Mining & Generation. Das Unternehmen hatte den Künstler im Jahr 2006 mit seinem Kunstpreis Energie ausgezeichnet und unterstützt jetzt großzügig die Ausstellung im Dresdner Residenzschloss. In vier Räumen des Residenzschlosses stellt Draper seine Arbeiten vor und setzt sie dezidiert in Bezug zur Ausstellungssituation der noch nicht renovierten Räumlichkeiten.

Markus Draper ist vorrangig Maler, doch sind seine künstlerischen Arbeiten nicht nur im zweidimensionalen Raum angesiedelt – bis hin zur Installation verschiedenster Materialien und Medien wie beispielsweise Video reicht sein bildnerisches Spektrum. Zentrales Thema ist die beklemmende Darstellung von menschenleeren Landschaften, Interieurs bzw. Außenansichten zerstörter oder medial aufgeladener und künstlerisch verfremdeter menschlicher Behausungen wie beispielsweise bei den hier gezeigten Installationen „Skulpturenkino: House of Darkness“ (2006), „Berliner Hütte“ (2007) oder dem „Windsor Tower“ (2007). Genannte Arbeiten vereint ein maßgeblicher und für Drapers Arbeitsweise völlig neuer Aspekt: Jedes dieser drei Gebäude blickt auf eine reale „Geschichte“ zurück und wurde mittlerweile als Ruine aus dem Stadtbild getilgt. Wenn Draper nun eine künstlerische Rekonstruktion dieser Orte vornimmt, bricht er mit den medial erzeugten, sensationslüsternen Bildern und schreibt eine Fortsetzung, die das Scheitern der Idee der menschlichen Behausung und den daraus folgernden Umgang der Öffentlichkeit zum Inhalt hat. Diesen Eindruck einer aus allen Fugen geratenen Welt erzielt Draper vor allem durch eine perspektivische Verzerrung und die Kombination wiederkehrender Bildinhalte: Gewaltige schneebedeckte Berggipfel, totes Geäst, Blitz und Feuer sowie Ruinen sind häufig fester Bestandteil der abstrakten und dennoch sehr malerischen Darstellung des theatralisch aufgeladenen Bildraumes, den er mit Video und skulpturalen Mitteln zu einer Installation kombiniert. Der Titel der Ausstellung Fire Beats greift genau diesen Aspekt auf. Feuer als Sinnbild für Kraft aber auch Zerstörung und Vernichtung gehört zu Drapers Bildrepertoire. Und bei ihm steht die negative Bedeutung der Feuersymbolik absolut im Vordergrund, ist doch die Welt, die er künstlerisch entwirft nicht nur fragil, sondern bereits von den Spuren der Vergänglichkeit gezeichnet.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verzeichnen bereits in ihrem Bestand Arbeiten von Markus Draper. Die Galerie Neue Meister besitzt drei Gemälde und eine Skulptur, im Kupferstich-Kabinett ist der Künstler mit drei Papierschnitten, einer Collage und einem Mappenwerk vertreten. Aus diesem Grund ist es besonders hervorzuheben, dass die erste große Einzelausstellung des sächsischen Künstlers nun im Dresdner Residenzschloss gezeigt werden kann. Markus Draper kehrt so an den Ort seiner künstlerischen Hochschulausbildung zurück.

Vattenfall Europe Mining & Generation vergibt seit 1992 den Kunstpreis Energie an Maler, die ihren Lebens- oder Schaffensmittelpunkt in Ostdeutschland haben. In Drapers Herkunftsbundesland Sachsen wird die nun völlig neu konzipierte und deutlich erweiterte Ausstellung im Residenzschloss gezeigt, die bereits in der ersten Jahreshälfte in einer kleineren Variante in der Firmenzentrale von Vattenfall Europe Mining & Generation in Cottbus präsentiert wurde.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Markus Draper – Fire Beats hrsg. von Vattenfall Europe Mining & Generation Holzwarth Publications GmbH Berlin 2007

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Markus Draper. Fire Beats 2
Eine Ausstellung von Vattenfall Europe Mining & Generation und der Galerie Neue Meister in Zusammenarbeit mit dem Kupferstich-Kabinett
Residenzschloss