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Maria Lassnig hat einen Stellenwert in der internationalen Kunstszene erreicht, der wenigen österreichischen Künstlern, noch wenigeren österreichischen Künstlerinnen zuteil wurde. In den letzten zwanzig Jahren hat sie große Anerkennung durch zahlreiche renommierte Auszeichnungen erfahren. Eine Wertschätzung, auf die Maria Lassnig, heute 86 Jahre alt, lange warten musste. Unbeirrt und mit beispielhafter Konsequenz, wie sie nur einer inneren, geradezu obsessiven Notwendigkeit entspringen kann, verfolgt sie ihre eigene Vorstellung von Malerei. Ein Konzept, das sie als Umsetzung von Körperempfindungen versteht - mit dem sie zunächst Unverständnis erntete, das sich heute aber als ihre große Errungenschaft in die Kunstgeschichtsschreibung eingebrannt hat.

Maria Lassnig, 1919 in Kappel am Krappfeld (Kärnten) geboren, studiert von 1941 bis 1944 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Begeistert sie in den frühen Nachkriegsjahren vorwiegend die Auseinandersetzung mit dem Surrealismus, so orientiert sie sich, nach einem Parisaufenthalt zu Beginn der fünfziger Jahre, zunächst an der aufkeimenden informellen Malerei. Schließlich wird aber für die Künstlerin die figurative Malerei zum eigentlichen Medium, um subjektive psychische und physische Erfahrungen niederzuschreiben. Das Selbstbildnis wird für Lassnig zum Leitmotiv schlechthin - die intensive körperorientierte Bewusstseinsarbeit Triebfeder ihrer künstlerischen Intervention. Ab den späten siebziger Jahren ist im Werk Maria Lassnigs inhaltlich eine thematische Ausweitung festzustellen. Mythologische Themen fließen nun ebenso ein wie die Auseinandersetzung mit Zeitthemen oder die Beschäftigung mit existenziellen Daseinsfragen.

1961 von Wien nach Paris gezogen, übersiedelt Maria Lassnig 1968 von der französischen Metropole nach New York, wo sie zwölf Jahre lebt und arbeitet. 1980 folgt sie dem Ruf der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und erhält als erste Frau im deutschsprachigen Raum eine Professur für Malerei, die sie bis 1997 innehat.

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Maria Lassnig
Werke aus der Sammlung Essl
Kuratorin: Silvia Höller