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Die Frage nach dem „eigenen Sein“ im Sinne von „was bin ich, wer bin ich oder wie bin ich“ ist die zentrale Aussage im Werk von Maria Lassnig und auch von Regina Götz. Der Kunstverein “Talstrasse“ e.V. in Halle (Saale) stellt Exponate beider Künstlerinnen, im Zeitraum vom 8. Mai bis 20. Juni 2010, aus der Sammlung Klewan München, in seinen Räumen vor. Lassnig wie auch Götz beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit dem Selbst. Jede Malerin äußert sich jedoch in einer ganz eigenständigen und spannenden Bildfindung. Die 1919 in Kärnten geborene, längere Zeit in New York sowie in Paris lebende und heute in Wien ansässige Maria Lassnig zählt mit ihrem malerischen, zeichnerischen und filmerischen Werk zu den bedeutendsten Anregerinnen für junge, zeitgenössische Künstler in Österreich. Während ihrer Lehrtätigkeit ab 1980, als erste Professorin für Malerei im deutschsprachigen Raum an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wirkte sie mit ihrem vertretenden feministischen Ansatz auch auf ihre Schülerin Regina Götz.

Götz, 1966 in Bludenz geboren, hat sich früh für den Weg der Realistik entschieden. Sie knüpft in ihren frühen Arbeiten vor allem an die Werke des großen Romantikers Caspar David Friedrich an. Es ist jedoch nicht die Wirklichkeit der äußeren Erscheinungsform der sie in den folgenden Jahren nachgeht, Regina Götz geht vielmehr auf die Suche nach dem Selbst – denn der schöne Schein der Realität kann trügerisch sein. Die erste Idylle in ihren Bildern verwandelt sich bei näherem Hinschauen in etwas Gefährliches und Unheimliches.

Die doppeldeutige Realistik von Regina Götz steht im Kontrast mit der radikalen, oft an Sarkasmus grenzenden Selbstbefragungen von Maria Lassnig. Die gleichzeitig exis-tierenden Körperwahrnehmungen und -empfindungen im Werk beider Frauen führen sie in dieser Ausstellung jedoch wieder zueinander.

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Maria Lassnig und Regina Götz
Ich und Ich - Malerei