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Rätselhaft und zugleich distanziert wirken die Zeichnungen des holländischen Künstlers Marcel van Eeden: In seinen umfangreichen Bilderzyklen verbindet van Eeden reale Biographien und fiktive Geschichten miteinander und rekonstruiert so die Zeitgeschichte von 1920 bis 1965, dem Geburtsjahr des Künstlers. So bezeichnet van Eeden sein Projekt auch als „Enzyklopädie meines Todes“, indem er auf die Zeit vor seiner Geburt und nach seinem Tod als einen vergleichbaren Zustand völliger Abwesenheit anspielt. Als Vorlagen für die überwiegend schwarzweißen Zeichnungen dienen van Eeden daher auch nur Zeitungen, Zeitschriften und Texte, die vor 1965 entstanden sind.

Seine umfangreichen Serien wie Das Leben und Werk von K.M. Wiegand (2005/06) , mit dem er 2006 auf der 4. berlin biennale bekannt wurde, Celia (2004-2006) oder Der Archäologe. Die Reisen des Oswald Sollmann (2007) haben sich in den letzten Jahren zu einem komplexen Oeuvre entwickelt. In seiner jüngsten Serie Witness for the prosecution verbindet van Eeden die Geschichten und Protagonisten der bisherigen Folgen miteinander und eröffnet neue Perspektiven und zugleich Auflösungen der bisherigen Handlungsstränge. Wie bei seinen früheren Serien kombiniert va n Eeden seine Motive mit Textpassagen aus T. S. Eliots Roman TheCocktailparty und anderen literarischen Vorlagen.

Unter dem Titel The Zurich Trial zeigt die Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle erstmals die vollständige Folge der ca. 150 Zeichnungen zu Witness for the prosecution. Ein Drittel der Zeichnungen dieser Serie ist erst in den letzten Monaten fertig gestellt worden und wird in Hamburg zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. Die Präsentation der Werke wird durch großformatige Wandzeichnungen ergänzt.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit allen Abbildungen.

Kuratorin der Ausstellung: Dr. Petra Roettig

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Marcel van Eeden
The Zurich Trial, Part 1: Witness for the prosecution

Kurator: Petra Roettig

Ort: Sockelgeschoß der Galerie der Gegenwart