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Malick Sidibé (*1935, Soloba, Mali) ist einer der wichtigsten Vertreter der afrikanischen Fotografie. 2007 wurde er an der 52. Biennale in Venedig mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Sein Werk stellt eine beispielhafte Chronik der malischen Gesellschaft dar, die er entweder im Rahmen von festlichen Anlässen oder im intimeren Rahmen seines Studios portraitiert. Das Studio Malick in Bamako, in dem der Fotograf arbeitet, trägt denselben Namen wie das populäre Viertel, in dem es sich befindet: Bagadadji. So lautet auch der Name der Bilderserie, die eine Auswahl bisher unveröffentlichter Bilder aus der unzähligen Menge von Portraits zeigt, die Sidibé seit 1962 realisiert hat. Auf den Fotos wird in erster Linie die damalige städtische Jugend abgebildet, die ihren Platz sucht in einer Welt, die sich seit der Unabhängigkeit 1960 stark im Umbruch befindet. Die Bilder illustrieren diese Jugendlichen mit einer Spontaneität, die an Reportagefotografie erinnert. Die Jugendlichen ziehen durch die Clubs von Bamako und begeben sich am Abend ins Studio Malick, um sich fotografieren zu lassen. Sie haben einen Gegenstand dabei, den sie gerne zeigen oder dokumentieren möchten: eine neuen Uhr, ein neues Kleid, ein neues Motorrad; oder sie setzen sich gleich selber in Szene, als talentierter Boxer, als Dandy, oder sie möchten einfach untereinander ihre tiefe Freundschaft zeigen und festhalten.

Das Werk von Malick Sidibé wurde lange Zeit verkannt. Heute geniesst es inter¬nationale Anerkennung. Den Durchbruch brachten 1994 die Rencontres africaines de la photographie in Bamako. Die Bilder kommen beim Publikum an, weil sie ein im Aufschwung begriffenes Afrika voller Hoffnung zeigen. Neben der Innovationsfreude und der formalen Qualität überzeugt auch der spezielle Grundton, welcher in den Portraits auszumachen ist. Zwischen der Freiheit, die dem Modell zugestanden wird, und dem Einfallsreichtum und Können des Fotografen muss so etwas wie Alchimie am Werk sein?

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Malik Sidibé
Bagadadji
Ort: Photoforum PasquArt