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Für die aktuelle Ausstellung mit Werken der Sammlung zur Malerei des 20. Jahrhunderts von Viktor und Marianne Langen wurde eine Auswahl von Gemälden getroffen, die in der Zeit zwischen den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Anhand der ausgestellten Werke soll den Aufbrüchen im ersten Jahrhundertdrittel nachgespürt und anschaulich gemacht werden, welche unterschiedlichen Wege die Künstlerinnen und Künstler in dieser Zeit beschritten haben, bei dem künstlerischen Entwurf für eine neue Weltordnung und wie diese sich immer wieder auch überschnitten und gegenseitig beeinflussten. Die Phase bis zum Ersten Weltkrieg stand überall in Europa unter dem Zeichen der Abstraktion, welche die Künstler als revolutionäre Bildsprache entwickelten, indem sie zunehmend auf erzählerische Bildinhalte verzichteten und die rein malerischen Mittel wie Farbe und Form zum Inhalt der Bilder aufwerteten.

Diese richtungweisenden Tendenzen der Anfänge der Abstraktion innerhalb der Europäischen Avantgarde werden in der Ausstellung durch Gemälde der großen Wegbereiter der abstrakten Kunst aus der Sammlung Viktor und Marianna Langen repräsentiert. Mit Frantisek Kupka ebenso wie den Mitgliedern des Blauen Reiter Wassily Kandinsky, Alexej Jawlensky, Franz Marc und August Macke stehen dabei einerseits Vertreter einer expressiven Malerei im Zentrum, deren wichtigstes Ausdrucksmittel die Farbe war. Parallel dazu führte ein Weg über konstruktive und geometrische Stilprinzipien zur Abstraktion, wie ihn die Russische Avantgarde genommen hat, die mit Arbeiten u.a. von El Lissitzky, Ljubow Popowa, Alexander Rodtschenko und Warwara Stepanowa vertreten ist.

Dieser Richtung ist auch der De Stijl-Mitbegründer Piet Mondrian zuzuordnen, der beeinflusst vom Kubismus Pablo Picassos, Georges Bracques sowie Fernand Legers zu seinen Farbkompositionen fand. Wie die Kubisten thematisierte auch Robert Delauney, die Dimension von Zeit, Raum und Bewegung, doch gelang es ihm eine Brücke zur expressiven Malerei zu schlagen, indem er seine ungegenständliche Malerei allein aus der Farbe heraus entwickelte. Die wieder stärker am Gegenständlichen orientierte und gegen eine expressive Malerei gerichtete künstlerische Strömung, die sich nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte, findet sich in der Ausstellung vor allem in den Arbeiten von Kurt Schwitters, George Grosz und Max Ernst, die der Dada-Bewegung nahestanden.

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Malerei der Klassischen Moderne
aus der Sammlung Viktor und Marianne Langen
Kuratorin: Christiane Maria Schneider

Künstler: Piet Mondrian, Robert Delaunay, Kurt Schwitters, George Grosz, Max Ernst, Frantisek Kupka, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Franz Marc, August Macke, El Lissitzky, Ljubow Popowa, Alexander Rodtschenko, Warwara Stepanowa ...