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Maik Wolfs Bilder zeigen unwirklich anmutende, collagenhafte Kompositionen von Landschaften und Wohnsiedlungen. Sie spielen mit der Bilderwelt der Massenmedien, aus deren unendlich großem Fundus Maik Wolf seine Vorlagen bezieht. Er bezeichnet seine Materialien als “Fundstücke”, die er sich aneignet und für seine Zwecke transformiert, seine künstlerische Praxis charakterisiert er dem entsprechend als “Appropriation Art”. Doch anstatt sich vom banalen Kitsch der alltäglichen Medienproduktion zu distanzieren oder diese ironisch zu verfremden, versucht Maik Wolf, deren Bildformen zu entschlüsseln. Er nutzt Bildbearbeitungsprogramme am Computer, um aus Internet- und Zeitschriftenbildern, alten Urlaubsfotos oder beliebigen Bauherrenkatalogen ideale, oft wie Hochglanzpanoramen wirkende Orte zu konstruieren, an denen sich grüne Landschaften mit schmucken Musterhäusern und Kleinstadtidylle zusammenfinden.

Maik Wolf geht es in seinen Arbeiten nicht um eine Parodie auf die romantische Malerei des 19. Jahrhunderts. Die harmonische Verschmelzung von Mensch und Natur – das große Ideal der Romantik – zeigt sich in unserer Realität tatsächlich als brutaler Übergriff des Menschen auf die Natur. Maik Wolf gelingt es in seinen Bildern, den Menschen wieder auf den ihm zustehenden Platz zu verweisen.

Maik Wolf, geboren 1964 in Pirna, lebt und arbeitet in Berlin. Der Falkenrot-Preis für Malerei, initiiert von Arie und Astrid de Knecht, wird 2006 zum zweiten Mal vergeben. Er soll Künstler im In- und Ausland auszeichnen, deren Arbeit dazu angetan ist, neue Maßstäbe in der zeitgenössischen Kunst zu setzen.

Pressetext

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Maik Wolf
Falkenrot-Preisträger 2006