press release only in german

Vernissage Freitag, 23. September 2011 - 19.00 Uhr

"Totentanz", die seit dem 14. Jahrhundert aufgekommene Darstellung der Gewalt des Todes über das Menschenleben in allegorischen Gruppen, ist der Titel des neuen Werkzyklus von Lutz Friedel. Seine sehr persönliche Sicht auf dieses Thema führt durch furios gemalte Bildfindungen, die zwischen Trauer und Entsetzen, Ironie, Sarkasmus und schwarzem Humor changieren.

„Et in arcadia ego“ dieser lateinische Ausspruch, sinnverwandt mit dem bekannteren „memento mori“, wurde Anfang des 17. Jahrhunderts u.a. von dem französischen Barockmaler Nicolas Poussin als Thema aufgegriffen. Diese Phrase vermittelt, dass der Tod auch in Arkadien, diesem paradiesischen Phantasieort, zugegen ist.

Lutz Friedel führt diese Gedanken aus dem Mittelalter und den Anfängen der Neuzeit in das aktuelle Leben. Erinnern manche seiner Arbeiten an die Gemälde alter Meister wie Rubens, Velazquez, Rembrandt und andere, denen er hier malerisch seinen Respekt zollt, so sind sie doch neue Schöpfungen, mit expressivem Farbauftrag erstellte Werke, die uns in der heutigen, schnelllebigen Zeit den Spiegel vorhalten und uns an die Endlichkeit erinnern. Ob Sportler oder Trinker, Papst oder Arzt, Alt oder Jung, Mann oder Frau, Bildhauer oder Maler – dem „Sensenmann“ kann man nicht entrinnen und schon gar nicht den Zeitpunkt seines Erscheinens beeinflussen. Das lebendig dargestellte Skelett findet sich auf jedem Werk, tanzend, musizierend, beobachtend, auf jeden Fall seine Anwesendheit zeigend.

Seit 2009 entstand dieser Werkzyklus, gemalt in Öl auf Leinwand oder Malpappe. Insgesamt schuf Lutz Friedel ca. 300 Arbeiten zu diesem Thema. Überwiegend handelt es sich um kleinformatige Bilder von 30 x 40 cm, aber auch auf größere Formate bis zu 190 x 200 cm wurde der „Totentanz“ gemalt.

Ein vom Künstler selbst ausgewählter Teil der Arbeiten wird nun für sieben Wochen im atrium des museum FLUXUS+ ausgestellt. Zeitgleich werden in der Galerie Berlin Arbeiten der Serie zu sehen sein. Im November schließt sich eine Ausstellung in der Hohenzollerngruft des Berliner Domes an.

Das Werk Lutz Friedels hat nichts mit der Fluxus-Bewegung der 60er Jahre zu tun. Trotzdem haben seine Arbeiten einen eigenen Ausstellungsbereich im Museum, da seine Bilder und Skulpturen Teil der dort ausgestellten Privatsammlung „Zeitgenössische Künstler“ sind. Im Obergeschoss des museum FLUXUS+ sind Lutz Friedels beeindruckende „Selbstporträts zwischen 1635 und 2008“ zu sehen. Auch zwei der zentnerschweren Eichenholzköpfe aus dem "Walhall der Nichtse", mit ihren charakterstarken Gesichtszügen, sind im Haus ausgestellt und faszinieren die Besucher. Druckfrisch kann das Buch "Et in Arcadia ego - Ein Totentanz", erschienen im Münchner Hirmerverlag, erworben werden. 192 Seiten mit 120 Abbildungen in Farbe und 20 in schwarz-weiß mit Beiträgen von Sigrid Damm, Matthias Flügge und Eckhard Hollmann (Herausgeber). Dieser Band erscheint auch limitiert als Sammler-Edition in Varianten mit je einem Gemälde oder einem Pastell.

Vernissage: 23. September, 19 Uhr Ausstellung: 24. September bis 13. November, Mi – So, 13 – 18 Uhr

Lutz Friedel 1948 in Leipzig geboren 1968 - 73 Studium der Malerei in Dresden und Leipzig 1977 - 80 Meisterschüler der Akademischen Künste Berlin bei Prof. B. Heisig 1984 Umzug nach Frankfurt/Main ab 1985 in Berlin Kreuzberg 1994 Arbeitsstipendium des deutschen Kulturfond Bonn, lebt und arbeitetet in Berlin und im Havelland Et in Arcadio ego - ein Totentanz Ausstellungen 10. September bis 15. Oktober 2011 Galerie Berlin, Berlin 23. September bis 13. November 2011 museum FLUXUS+, Potsdam 10. November bis 1. Dezember 2011 Berliner Dom, Hohenzollerngruft/ Ausstellungsraum, Berlin 14. Februar bis 29. April 2012 Guardinistiftung, Berlin 17. März bis 19. Juni 2012 Museum Schloß Burgk/ Saale

only in german

Lutz Friedel
Et in Arcadia ego - Ein Totentanz