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Das Programm fragt danach, ob sich mit Begriffen wie “live“ oder “Live-Berichterstattung“ ein spezifisch filmisches Format verbindet und inwiefern dieses Format im Zusammenhang künstlerischer Arbeiten als Zeichen oder Metapher für gesellschaftliche Strukturen eingesetzt wird. Die Technik selbst ist weder neu noch außergewöhnlich, sie wird im Fernsehen permanent angewandt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihr Einsatz damit informativer und vertrauenswürdiger geworden sei.

Im Kontext künstlerischer Produktionen wird die Anwendung des “live-Formats“ häufig aufgefasst als Möglichkeit zur Reflektion des Mediums Film/Video, begleitet von der These, dass jedes Sprechen vor der Kamera Züge einer Performance trägt. Daran schließen sich Fragen nach der (zweifelhaften) Authentizität von Live-Reportagen überhaupt an und dem Aufführungscharakter dieser Auftritte, der im Allgemeinen nicht hinterfragt wird. “Live-Berichterstattung“ scheint weiterhin das Sensations-Potenzial einer Nachricht zu steigern, eine gewisse Wahrhaftigkeit zu gewährleisten und die Zuschauer enger an das Medium zu binden. In der künstlerischen Praxis dient es hingegen eher als Werkzeug der Analyse und Kritik medialer Zusammenhänge.

Weiterer Vorführungstermin in Hamburg: 25. Mai, 20.30 Uhr, Trottoir, Hamburger Hochstraße 24, www.trottoir-hamburg.de

Pressetext

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LIVE-COVERAGE
Filme und Videos zusammengestellt von Karolin Meunier und Vera Tollmann
Freitag, 19. Mai, 20 Uhr

Jeanne Faust, Wynne Greenwood / K8 Hardy, Romeo Grünfelder, Sharon Hayes, Judith Hopf / Natascha Sadr Haghighian, Nina Könnemann