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Die Stadt Brasília wurde 1960, vier Jahre nach Baubeginn, und noch im Zustand einer Baustelle als neue Hauptstadt Brasiliens eingeweiht. Tief im Landesinneren errichtet, scheint sie bis heute eher eine architektonische Legende, mehr eine Fiktion denn ein realer Ort zu sein. Die brasilianisch-koreanische Künstlerin Lina Kim und der deutsche Künstler Michael Wesely haben 2003 bis 2010 den Mythos und den realen Ort erkundet. Sie fotografierten in der Stadt und suchten zudem in verschiedenen Archiven nach historischem Bildmaterial. Diese Auseinandersetzung mit bis dato kaum publizierten Aufnahmen zur Entstehungsgeschichte der Stadt übte großen Einfluss auf die eigene Bildproduktion der Künstler aus. Entstanden sind Fotografien, die ungewöhnliche Perspektiven auf das Zentrum und die Peripherie der Stadt bieten. Die lange Belichtungszeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang produziert diffuse Lichtverhältnisse, die den utopischen Charakter Brasílias noch verstärken. Die Ausstellung präsentiert 32 dieser großformatigen Langzeitbelichtungen von Lina Kim und Michael Wesely sowie eine breite Auswahl historischer Aufnahmen aus dem Fundus ihrer künstlerischen Recherchearbeit.

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Lina Kim und Michael Wesely
Archiv Utopia. Das Brasília-Projekt
Kurator: Anette Hüsch