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Die am 1. Juni 1926 in Los Angeles geborene Norma Jean Mortenson Baker, die zum glamourösen „Kunstprodukt“ Marilyn Monroe stilisiert wurde, ist bis zum heutigen Tag ein unsterblicher Mythos geblieben. Die Studiobosse von Hollywood machten aus Norma Jean Baker die Kunstfigur „MM“ – den blonden Vamp, naiv und sexy. Twentieth Century Fox sorgte 1946 dafür, dass ihre Zähne gerichtet und ihr Kiefer neu geformt wurde. Die Nase wurde stupsiger und ihr Haar 1953 platinblond.

Für viele ist dieses Filmgeschöpf M.M. die berühmteste und beliebteste Ikone des 20. und auch des jungen 21. Jahrhunderts. Marilyn Monroe war die große weibliche Traumfigur – geliebt und verehrt von den Männern. Während die Männer von ihrer Bombenfigur (94 x 59 x 94) schwärmten, beharrten die Frauen darauf, sie sei nichts als eine Hure und dumm dazu. Ihr Image hat sich seit ihrem Tod 1962 sukzessive verändert: Heute wird sie weniger wegen ihrer weiblichen Reize, sondern wegen ihrer Ausstrahlung und ihrer selbstbewussten Haltung zu ihrem Körper und ihrer Sexualität verehrt. Auch himmeln mittlerweile viele Frauen M.M. als Kultfigur und Archetyp aller Weiblichkeit an.

Der Titel „…ich sei im Grunde nur ein Kunstprodukt.“ ist aus einem Interview aus dem Jahre 1960 mit Marilyn Monroe entlehnt, die mit dieser authentischen Aussage den Konflikt der öffentlichen Person M.M. und der privaten Person Norma Jean Mortenson Baker schilderte. Ihren verzweifelten Kampf um die Behauptung ihrer Identität. Doch Stars – in ihrer Eigenschaft als Stars – besitzen keine Identität jenseits ihres Images. Sie sind keine Individuen mehr, sondern semantische Wesen, die sich zusammensetzen aus allen Filmen, Auftritten, Artikeln, Photographien, Interviews und Klatschgeschichten über ihr Privatleben.

M.M. war nur das, was über sie bekannt wurde – ganz egal, ob wahr oder unwahr, wichtig oder unwichtig, völlig egal auch, ob es dem Menschen Marilyn dahinter gerecht wurde. M.M. wurde zu einem Image, das ihr schwer zusetzte und sie sagen ließ: „Ich schleppe Marilyn Monroe mit mir herum wie einen Albatros.“ Der Mensch Marilyn Monroe wurde geschaffen durch die Macht der Bilder – und zerstört durch die Macht der Bilder, aber das Image der Ikone M.M. lebt durch die Bilder weiter.

Diese internationale Gruppenausstellung soll zeigen, wie sich Photographen und Künstler verschiedenster Stilrichtungen mit der vielschichtigen Person und dem Mythos Marilyn Monroe auseinandergesetzt – ihn teilweise wie Warhol mit seiner Farbserigraphie zu einem Markenprodukt erhoben - haben. Die Ausstellung wird sich daher auf Photos, Gemälde, Arbeiten auf Papier, Graphik und Objekte stützen. Den Photographien kommt dabei neben ihrem dokumentarischen und künstlerischen Wert eine besondere Bedeutungsebene zu, sind sie doch für das heutige Image von Marilyn Monroe viel wichtiger als ihre Filme.

Der Flirt mit der Photokamera wurde für M.M. zu einer lebenslangen Affäre. Von den zigtausend Aufnahmen bestimmen nur einige wenige unser Bild von ihr. Dokumentiert werden soll dies u.a. mit den wichtigen Aufnahmen von André de Dienes, die er von der 19 jährigen Norma Jeane vor ihrer Hollywood-Karriere aufgenommen hat und der den Beginn des Flirts skizziert, über Milton H. Greene und Douglas Kirkland (Eine Nacht mit Marilyn) bis zur letzten Photositzung im Juni 1962 mit Bert Stern (The Last Sitting). Das facettenreiche Spektrum der Filmgöttin wird durch die Photos erfahrbar.

Die Kultfigur Marilyn Monroe hat die Künstler seit über 50 Jahren, von de Kooning im Jahre 1954 über Mel Ramos, Daniel Spoerri (2003) bis zu den jungen Zeitgenossen Yuzheng Cheng und Ekkehard Tischendorf im Jahre 2005, immer wieder gereizt sich mit ihr zu beschäftigen. Die Auswahl der Arbeiten demonstriert das künstlerische Konzept der Transformation einer Person in seinen vielfältigen Manifestierungen.

Alexander Sairally M.A.

Ausstellungsstationen (2003 – 2004): London, County Hall Gallery, 9. April 2003 – 14. September 2003 Valencia, Atranazas Museum 8. Juli 2004 – 30. August 2004 Istanbul, Vakko Beyoglu Art Gallery 29. September – 19. Oktober 2004 Centro Cultural de la Villa Madrid 4. Februar – 27. März 2005 Claustro de Exposiciones Palacio Provincial Cádiz 13. Juli – 11. September 2005 Kunsthaus Hamburg 24. März – 1. Mai 2006 USA & Canada (9 Museen) 22. September 2006 – 20. Dezember 2008

In Vorbereitung für 2009-2011: Japan, China und Korea

Photographen: Eve Arnold Richard Avedon Nahum Baron George Barris Cecil Beaton Bernhard of Hollywood John Bryson Henri Cartier-Bresson David Burke Alfred Eisenstaedt Hulton Getty Archive Milton H. Greene Philippe Halsman Ernst Haas Bob Henriques Corinna Holthusen Tom Kelly Douglas Kirkland Hennes Maier Christopher Makos Frank Powolny Paul Schutzer Sam Shaw George Silk Peter Stackpole Bert Stern Erika Stone Robert Zahornicky
Matty Zimmermann Diverse Anonyme

Bilder, Arbeiten auf Papier, Filme, Skulpturen und Objekte: Daniel Authouart Peter Blake Christian Blau Saskia de Boer Uwe Bremer Erik Bulatov Werner Büttner Yuzheng Chneg Christo J.J. Delaval Erró Antonio de Felipe J.D. Flohr Heike Gallmeier José de Guimaraes Friedemann Hahn Gottfried Helnwein Martin C. Herbst Volker Hildebrandt Robert Indiana Ben Jakober & Yannik Vu Allen Jones Jürgen Kuhl Jean Jacques Lebel Zoe Leonard Wolfgang Loesche Richard Lindner Maria López y López Marc Lüders Oswald Oberhuber Martin von Ostrowski C.O. Paeffgen Eduardo Paolozzi George Pusenkoff Mel Ramos Arnulf Rainer Mimmo Rotella Cornelia Schleime Sarah Schumann Daniel Spoerri Hans Staudacher Ernesto Tatafiore Ekkehard Tischendorf Timm Ulrichs Dieter Vieg Andy Warhol Erwin Wurm Yongbo Zhao

„Ich habe insgeheim das Gefühl gehabt, nicht vollkommen ,echt’ zu sein, so etwas wie eine gut gemachte Fälschung. Ich glaube, jeder Mensch fühlt das von Zeit zu Zeit. Aber in meinem Fall geht das weit, manchmal so weit, dass ich denke, ich sei im Grunde nur ein Kunstprodukt.“ Marilyn Monroe 1960

Thomas Levy & Alexander Sairally M.A., Kuratoren

Pressetext

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I'am an artificial product / Ich sei im Grunde nur ein Kunstprodukt
Myth and legend Marilyn Monroe / Marilyn Monroe - Legende, Mythos und Ikone
Kuratoren: Thomas Levy & Alexander Sairally

mit Eve Arnold, Christian Ludwig Attersee, Daniel Authouart, Richard Avedon, Nahum Baron, George Barris, Peter Basch, Peter Beard, Cecil Beaton, Bernhard of Hollywood, Peter Blake, Christian Blau, Saskia de Boer, Uwe Bremer, John Bryson, Werner Büttner, Eric Bulatov, David Burke, Henri Cartier-Bresson, Cheng Yuzheng, J.J. Delaval, Erró , Alfred Eisenstaedt, Antonio de Felipe, J.D. Flohr, Heike Gallmeier, Milton H. Greene, Jose de Guimaraes, Ernst Haas, Friedemann Hahn, Philippe Halsman, Gottfried Helnwein, Bob Henriques, Martin C. Herbst, Volker Hildebrandt, Bernard of Hollywood, Corinna Holthusen, Robert Indiana, Ben Jakober & Yannik Vu, Allen Jones, Tom Kelly, Douglas Kirkland, Jürgen Klauke, Jürgen Kuhl, Jean-Jacques Lebel, Zoe Leonard, Richard Lindner, Wolfgang Loesche, Marc Lüders, Hennes Maier, Christopher Makos, Yasumasa Morimura, Oswald Oberhuber, Martin von Ostrowski, C. O. Paeffgen, Nam June Paik, Eduardo Paolozzi, Frank Powolny, George Pusenkoff, Mel Ramos, Arnulf Rainer, Mel Ramos, Mimmo Rotella, Cornelia Schleime, Sarah Schumann, Paul Schutzer, Sam Shaw, George Silk, Daniel Spoerri, Peter Stackpole, Hans Staudacher, Bert Stern, Erika Stone, Ernesto Tatafiore, Ekkehard Tischendorf, Timm Ulrichs, Dieter Vieg, Andy Warhol, Erwin Wurm, Yongbo Zhao, Robert Zahornicky, Matty Zimmermann ...

Stationen:
09.04.03 - 14.09.03 County Hall Gallery, London
08.07.04 - 30.08.04 Atranazas Museum, Valencia
29.09.04 - 19.10.04 Vakko Beyoglu Art Gallery, Istanbul
04.02.05 - 27.03.05 Centro Cultural de la Villa Madrid
13.07.05 - 11.09.05 Claustro de Exposiciones Palacio Provincial, Cadiz
24.03.06 - 01.05.06 Kunsthaus Hamburg
20.09.06 - 25.10.06 Women´s Museum, Dallas
06.12.06 - 01.04.07 Boca Raton Museum of Art, Florida
28.04.07 - 24.06.07 Dayton Art Institute, Ohio
14.07.07 - 09.09.07 Huntington Museum of Art, WV
29.10.07 - 25.11.07 Sioux City Art Center, Iowa
15.12.07 - 17.02.08 Art Gallery of Nova Scotia, Halifax
03.05.08 - 05.07.08 Fine Arts Center of Colorado Springs
13.09.08 - 09.12.08 Saginaw Art Museum, Michigan