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Eröffnung: Samstag, 15. November, 15 Uhr

Joseph Beuys eröffnete seine Dankesrede anlässlich der Verleihung des Wilhelm Lehmbruck-Preises der Stadt Duisburg 1986 mit den Worten, dass das Außergewöhnliche im Werk Wilhelm Lehmbrucks eine Schwellensituation des plastischen Begriffs anrühre. Aus diesem Grund seien Lehmbrucks Skulpturen nicht nur visuell, sondern vor allem mit Intuition zu erfassen. Dieses intuitive, tastende Suchen nach der idealen plastischen Form ist es auch, was besonders die Zeichnungen von Lehmbruck und Beuys miteinander verbindet.

Die Ausstellung im Grafischen Kabinett im Lehmbruck-Trakt führt diese Verbindung mit rund 100 Exponaten vor Augen. Zeichnungen aus der Lehmbruck-Sammlung des Museums sowie etwa 40 Leihgaben aus der Sammlung van der Grinten im Museum Schloss Moyland, werden punktuell durch Plastiken ergänzt.

Die Graphiken beider Künstler offenbaren eine sich allmählich wandelnde Auffassung von der Funktion der Zeichnung, die sich vom konkreten plastischen Entwurf hin zur autonomen Ideenskizze entwickelt. Beuys brachte dies 1986 auf den gemeinsamen künstlerischen Nenner, dass es sowohl Lehmbruck als auch ihm darum gegangen sei, in ihrem Werk nicht nur physisches, sondern auch seelisches Material zu ergreifen.

Konsequent erreichen die Zeichnungen beider Künstler in ihrer lockeren, offenen Strichführung oftmals eine verblüffende Ähnlichkeit, die in einigen Fällen sogar Kenner über die Urheberschaft der Blätter zu täuschen vermag.

Kuratorin: Dr. Marion Bornscheuer

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Museum Schloss Moyland.

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Lehmbruck - Beuys. Zeichnungen.
Wilhelm Lehmbruck, Joseph Beuys
Kuratorin: Marion Bornscheuer