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Die Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein ist die erste Einzelpräsentation der Künstlerin Laure Prouvost (*1978 in Lille, Frankreich, lebt in London) in einer deutschen Institution. Aus ihren Erfahrungen als in London lebende Französin heraus untersucht die Turner-Preis-Trägerin 2013 in Videofilmen und Installationen Formen der Misskommunikation – phonetische Abweichungen, Versprecher, Übersetzungsfehler – und macht diese durch die Gegenüberstellung von Bild und Text produktiv. Strukturiert durch das wiederkehrende Motiv eines weit geöffneten, scharf einatmenden Mundes wechseln sich in der Videoarbeit Swallow (2013) vor dem Hintergrund eines Teiches Bilder von Nacktbaderinnen, Palmwedeln, einer weiblichen Brustwarze neben einer geöffneten Feige und zerdrückten Himbeeren ab. Prouvost verwendet rhythmisierte Bildsequenzen in unterschiedlichen Tempi, Schärfen bzw. Unschärfen, Textbilder und einen dominanten Soundtrack, um in Swallow ein Arkadien entstehen zu lassen. Sie greift das kunsthistorische Motiv der Badenden als Ausdruck des menschlichen Verhältnisses zur eigenen Naturhaftigkeit auf und übersetzt es zeitgenössisch in eine bildgewaltige, sinnliche Collage. Neben Swallow zeigt die Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein auch das Video Burrow Me (2009).

Laure Prouvost studierte am Central Saint Martins College for Art and Design, London, und an der Goldsmiths University of London. 2013 erhielt sie den renommierten Turner-Preis und 2011 den Max Mara Art Prize for Women. Einzelausstellungen u. a.: Laboratorio Arte Alameda, Mexiko-Stadt (2014); New Museum, New York (2014); Extra City Kunsthal, Antwerpen (2014); Whitechapel Gallery, London (2013); Tate Britain, London (2013, 2010); Frieze Projects, London (2011); Treasurer’s House, York (2011). Gruppenausstellungen u. a.: Hayward Gallery, London (2014); Taipei Biennale (2014); Contemporary Arts Museum Houston (2014); Royal Academy, London (2014); Kunsthalle Wien (2014); Los Angeles Contemporary Exhibitions (2014); Tate Britain, London (2013); Institute of Contemporary Arts, London (2012); 3rd Moscow International Biennale for Young Art (2012); Portikus, Frankfurt/Main (2011); Sculpture Center, New York (2011); Guangzhou Triennial (2008).