press release only in german

Die Kommunale Galerie Berlin beginnt das neue Kunstjahrzehnt 2010 mit einer Affaire. Zehn Künstlerinnen der City West aus Charlottenburg und Wilmersdorf haben – avoir etwas miteinander zu tun – faire.

Nicole Bohnet, Ellinor Euler, Gil Funccius, Margareta Hesse, Anna Holldorf, Susanne Ludwig, Roswitha Paetel, Susanne Runge, Gabriele Schlesselmann und Marianne Stoll gehen eine Beziehung ein, indem sie sich mit ihren Arbeiten einander nähern. Malerei, Grafik, Fotografie und Objektkunst werden in ein Spannungsfeld von Nähe und Distanz gestellt und leiten den Ausstellungsbesucher auf einer sinnlichen Spur durch die Ausstellungsräume der Kommunalen Galerie Berlin.

So spürt die Malerin Anna Holldorf in ihren Bildern dem ureigenen weiblichen Selbst nach und stellt es -einem geheimen Ort gleich - in einen abstrakten Raum, in den sich der Betrachter zurückziehen kann. Auch die Objekte der ehemaligen Karl-Hofer-Stipendiatin Roswitha Paetel sind von einer meditativen Ruhe umgeben. Dabei entnimmt sie die Anregungen zu ihren Plastiken marginalen Gegenständen des alltäglichen Umfelds. Aus Gummiringen, Schnüren und Verpackungsmaterial abstrahiert sie von ihrer Bedeutung gelöste Grundformen, vergrößert sie um ein Vielfaches, um sie in Wandplastiken zu verwandeln. Ellinor Euler, Trägerin des Brandenburgischen Kunstpreises 2009, macht in ihren Bildern die Muster alter Kulturen zum Mittelpunkt. In den geometrischen Formen der Muster entdeckt sie eine abstrakte Welt, die mit dem Geistigen spielt. Gil Funccius – Schülerin von Heinz Trökes – erzählt in ihren Arbeiten von den Freiheiten des Zufalls und schließt dabei gesellschaftliche und private Erfahrungen ein. Die Objekte von Margareta Hesse sind geprägt durch die Ambivalenz des Bildgrundmaterials, die räumliche Schichtung der Komposition sowie die Veränderlichkeit bei unterschiedlichen Lichtsituationen.Ihre Arbeiten leben vom Spannungsfeld zwischen streng rationaler (serieller und geometrischer) Strukturierung einerseits und einem assoziativen, haptischen und sinnlichen Potential andererseits.

Die Bilder der aus der Schule von Daniel Spoerri kommenden Susanne Runge sollen dem Betrachter das Phänomen der Zeitwahrnehmung offenbaren. Auch Gabriele Schlesselmann, ehemalige DAAD-Stipendiatin, setzt sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Zeit auseinander. In ihrem 15 Meter langen Fries „Warten, dass die Zeit vergeht“ visualisiert sie die Wahrnehmung des Zeitflusses durch rhythmische Abfolgen ihrer Figuren. Die Hauskleider von Marianne Stoll thematisieren das bewusste Umgehen und Gestalten von Kleidung. Als künstlerische Umsetzung stellen sie individuelle Behausungen, Metamorphosen aus architektonischen und organischen Elementen dar. In den Arbeiten der Baselitz-Meisterschülerin Susanne Ludwig ist die Aufteilung des Raums das verbindende Element. Dabei werden ihre Beobachtungen der Natur von surrealen Qualtitäten bestimmt. Nicole Bohnet ordnet in ihren Bildern die Dinge neu, indem sie sie aus dem alltäglichen Zusammenhang herausnimmt und mit anderen Formen und Strukturen neu zusammenfügt. Die hinterlassenen Spuren verwischen und beginnen ihre eigene Sprache zu sprechen.

So bringt auch die Ausstellung Kunstaffaire Charlottenburg-Wilmersdorf den Besucher auf eine sinnliche Spur, die ihn über die Ausstellungsräume am Hohenzollerndamm hinaus begleiten soll - vorausgesetzt, er geht eine Affaire mit ihr ein.

only in german

Kunstaffaire Charlottenburg-Wilmersdorf

Künstler: Nicole Bohnet, Ellinor Euler, Gil Funccius, Margareta Hesse, Anna Holldorf, Susanne Ludwig, Roswitha Paetel, Susanne Runge, Gabriele Schlesselmann, Marianne Stoll