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Was verspricht der Kapitalismus? Was motiviert zur Teilhabe an einer kapitalistisch organisierten Gesellschaft? Welche Interessen setzen sich durch? Eve Chiapello und Luc Boltanski konstatieren in ihrem Buch „Der neue Geist des Kapitalismus“, auch die Künstlerkritik der 60er und 70er Jahre mit ihren freiheitlichen Forderungen nach Autonomie und Authentizität sei gescheitert „in dem Sinne, als die Emanzipation der Begierde... nicht den Anfang vom Ende des Kapitalismus eingeleitet hat. Um dies zu glauben, musste man die Augen davor verschließen, wie sehr die Freiheit Teil des Kapitalregimes und wie eng dieses kapitalistische System mit dem Begehren verbunden ist, auf dem ein Großteil seiner Dynamik beruht.“

Das dritte Kapitel der „Kritischen Gesellschaften“ widmet sich diesem Begehren, seiner subjektiven und sozialen Ökonomie, seiner Resistenzkraft.

Neben neuen Arbeiten, die für die Ausstellung produziert wurden - der „Kassenraum“ von Stephen Craig im Großen Saal des Badischen Kunstvereins oder die Collagen-Installation „Mystique Harbour“ der dänischen Künstlerin Kirstine Roepstorff im Lichthof – ist die ehemals viel diskutierte Arbeit von Hans Haacke „Der Pralinenmeister“ (1981) über die Sammlungs- und Unternehmenspolitik von Peter Ludwig (heute in der Silverman Collection, Michigan) – wieder - zu sehen. Oliver Ressler (1965 geboren, in Wien lebend) dokumentiert in bislang elf Video-Interviews Konzepte und Modelle alternativer Ökonomien und Gesellschaften, die Machtverhältnisse innerhalb des kapitalistische Systems und repräsentativer Demokratien radikal verwerfen.

Pressetext

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KRITISCHE GESELLSCHAFTEN III. ÖKONOMIEN : RESISTENZEN
Kuratorin: Angelika Stepken

mit Carol Bove, Stephen Craig, Hans-Peter Feldmann, Jens Haaning, Hans Haacke, Matthieu Laurette, L.A. Raeven, Oliver Ressler, Kirstine Roepstorff, Stephen Willats, Carey Young