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Franz Erhard Walther, vierfacher documenta-Künstler, führt die Besucher in eine einzigartige sinnliche Erfahrungswelt. Mit dem ganzen Körper begreift man die raumfüllende, farbintensive Großinstallation, die im Marta Dom Boden und Wände in ein raffiniertes Spannungsfeld aus genähten Formen und leuchtenden Farben verwandelt.

Der 1939 in Fulda geborene Künstler entwickelte um 1960 einen substantiell neuen Werkbegriff: Seine vornehmlich textilen Objekte präsentiert er seitdem gleichberechtigt neben ihrer Installation im Raum auch in einem Lagerzustand: gefaltet, gestapelt, zu kompakten Blöcken geschichtet. Damit ist das Werk unverbrüchlich an die Handlungen des Künstler oder des Publikums gebunden. Sie sind Ausgangspunkte für Prozesse der sinnlichen Wahrnehmung und Körpererfahrung. Dies geschieht in den sogenannten Werkhandlungen und Werkvorführungen.

Erstmals wird nun in einem Ausstellungsprojekt die ganze Bandbreite seines seit 1969 stetig anwachsenden „Lagers der Probenähungen“ präsentiert. Wand- und Bodenstücke, weiche und feste Farbkörper aus Stoff – gefaltet, gelagert, gestellt oder gehängt – fügen sich zu einer grandiosen Raumform. Der Besucher sieht sich einem präzise ausbalancierten, begehbaren Bild gegenüber, das weniger durch dramatische Spannung als durch eine tiefe innere Ausgewogenheit der Farben und Formen bestimmt ist. Zugleich scheinen hier die Säulen eines über mehr als 40 Jahre konsequent entwickelten Werkes auf.

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Kraftwerk Depot
Franz Erhard Walther
Die Erinnerung der Form