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Wir freuen uns sehr, Sie zur Gruppenausstellung "Knäckebrot" bei Laura Mars Grp. begrüßen zu können. Als Beitrag zu den aktuellen Diskursen um "Form³ und "Inhalt³, die wieder verstärkt in der jungen Szene geführt werden, präsentiert "Knäckebrot³ fünf Künstler, die auf ganz unterschiedliche Weise an die Strömungen von Konstruktivismus, Konzeptkunst und Minimalismus anknüpfen und mit den Mitteln der Abstraktion und formalen Reduktion arbeiten. Sperrig, spröde, spartanisch, rein und streng: zum Mythos "formalistischer³ Kunst gehören auch die Schwierigkeiten mit ihrer Rezeption. Diesen Kategorisierungen stellt "Knäckebrot³ ein kontroverses Spektrum "abgespeckter³ künstlerischer Positionen gegenüber, das von der kritischen Auseinandersetzung mit Architektur, Raum, Sprache, Medien und Technologien bestimmt ist.

Seit Jahren setzt sich der Frankfurter Künstler Dirk Krecker mit abstrakt-geometrischen Prinzipien und deren Traditionen auseinander. In seiner Raum-Skulptur "loving the alien³ treffen die Fortschrittsversprechungen der Moderne auf zeitgenössische mediale Ängste und Utopien. Die von der Decke hängenden Schläuche sind von der Bildsprache einschlägiger SF-Filme inspiriert und beschwören das Eindringen des Fremden in alltägliche Sphären.

Ausgangspunkt von Carsten Sievers Arbeiten sind Überlegungen zur Sprache und deren Gesetzmäßigkeiten. Er untersucht sie hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Erzeugung von Form und Struktur und ihrer Übersetzung in Zeichnung, Skulptur und Architektur. In seinen Wandreliefs setzt er das Profil der Arbeit in Beziehung zu ihrer Oberfläche: Schichten aus Karton schaffen abstrahierte Landschaften und reduzierte Topographien, die das Wesen ihrer Form erst im Verändern des Blickwinkels offenbaren.

Ursula Döbereiners Computerzeichnungen "zuhause/musik003" werden als Computerausdrucke wandfüllend in den Galerieraum tapeziert. Die Tapete als klassisches Wohnraumelement ist gleichzeitig zeichnerische Konstruktion und reale Einrichtung, in der die Automatisierung künstlerischer Prozesse mit der formalen Untersuchung von Raum und Fläche einher geht. Der Maßstab ihrer Motive orientiert sich hierbei an der Darstellung auf dem Computermonitor, nämlich an einer Bildgröße, die sich aus 1024 x 768 Pixeln errechnet. Und so tauchen bei der Annäherung an die Images überdimensionale Pixel auf, die jene Linien und Treppen bilden, aus denen sich das Bild konstituiert - ein abstraktes Muster unterschiedlich großer Rechtecke, das an die Low-Tech Animationen früher Computerspiele wie "Pacman" erinnert.

Das Künstlerduo Philip Wiegard / Christoph Ziegler wird für die Ausstellung eine Materialcollage präsentieren: ein gigantisches Relief aus Spanplatte und gefundenem Baumaterial, das die komplette Fassade der Galerie verkleidet, wird die Formen eines Ghettoblasters, eines Tapedecks, einer Waschmaschine und anderen Gebrauchsgegenständen aufgreifen und abstrahieren.

Pressetext

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KNÄCKEBROT

mit Ursula Döbereiner, Dirk Krecker, Carsten Sievers, Philip Wiegard, Christoph Ziegler