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Eröffnung: 24. September 2009

Das zweite Jahr der Temporären Kunsthalle Berlin beginnt mit der Gruppenausstellung „Scorpio’s Garden“, kuratiert von der in Berlin lebenden Künstlerin Kirstine Roepstorff. Mit Werken und Performances von über 30 internationalen Künstlerinnen und Künstlern erstellt Roepstorff eine subjektive Momentaufnahme der Berliner Kunstszene.

In ihren eigenen Arbeiten collagiert Kirstine Roepstorff Medienbilder zu einer kritischen Aufarbeitung der Geschichte politischer Ideen und ihres Scheiterns. In ihren bisweilen exotisch wirkenden Kompositionen visualisiert sie existierende Machtverhältnisse. Gleichzeitig ordnet sie das Bestehende neu und entwickelt Zusammenhänge aus komplexen Themen wie Verlust, Exzess, Fortschritt, Wachstum oder Kapitalismus.

Mit „Scorpio’s Garden“, der ersten von ihr kuratierten Ausstellung, deutet Roepstorff Berlin metaphorisch als Garten und unterstreicht damit die Rolle der Stadt als Plattform für einen intensiven intellektuellen Austausch und künstlerische Produktion, als Ort, an dem Bilder, Ideen und Konzepte einen Nährboden finden, wachsend miteinander konkurrieren und sich gegenseitig überwuchern. Der Garten, in dem Pflanzen kultiviert und zur Schau gestellt werden, ist Spiegel des menschlichen Umgangs mit Natur und damit auch jener Wertesysteme und Weltanschauungen, die diesem zugrunde liegen. Dem ebenfalls im Titel genannten Sternbild des Skorpions, das im Jahreszyklus von Werden und Vergehen für Verfall, Desintegration, Zerstörung und Auflösung steht, misst Roepstorff eine besondere Bedeutung zu: In dieses Sternbild fällt nicht nur der offizielle Geburtstag der Stadt Berlin (Datum der ersten urkundlichen Erwähnung ist der 28. Oktober 1237), sondern auch der Tag des Mauerfalls.

Die für „Scorpio’s Garden” zusammengestellten Werke nehmen Motive von Entwicklung und Wachstum sowie von Verfall und Dekadenz auf und interpretieren sie in einem kontrapunktischen und bisweilen dissonanten Bilderdialog, geprägt von Nachhaltigkeit, Kontrolle, Sexualität und Spontaneität. Auf diese Weise reflektieren sie die künstlerische Energie und den dynamischen Wettkampf, die die Kunstszene dieser Stadt auszeichnen, die nach wie vor damit beschäftigt ist, sich aus den Trümmern eines traumatischen Jahrhunderts herauszuarbeiten. Die Ausstellung ist weder Rückblick noch Ausblick, sondern reflektiert zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer die ungebrochene Anziehungskraft Berlins auf Künstler aus aller Welt und deren Wirken in dieser Stadt.

Die Performances der Ausstellung sowie weitere Veranstaltungen finden an verschiedenen Montagen während der Ausstellungslaufzeit statt. Abgerundet werden die Abende mit der bereits bekannten Montags Bar.

Künstlerliste Monica Bonvicini | Enrico David | Jason Dodge | Elmgreen & Dragset | Isa Genzken | Julian Göthe | Karl Holmqvist | Alexandra Hopf | Judith Hopf | Laura Horelli | Anna- Kavata Mbiti | Shahryar Nashat | Henrik Olesen | Kirsten Pieroth | Lotte Reiniger | Dean Sameshima | Dash Snow | Josef Strau | Suzanne Treister | Susanne Winterling | Amelie von Wulffen

Performances & Lectures: Nevin Aladag | assume vivid astro focus | Gerry Bibby | Juliette Blightman | Kerstin Cmelka | Simon Fujiwara & Tim Davies | Karl Holmqvist | Judith Hopf | Fiona James | Sergey Karamyshev | Douglas Kløvedal | Warren Neidich | Gustav Opland | Yorgos Sapountzis | Elvis Schlaegel | Egill Sæbjörnsson & Marcia Moraes

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Scorpio's Garden
zusammengestellt von Kirstine Roepstorff

Künstler: Monica Bonvicini, Enrico David, Jason Dodge, Michael Elmgreen & Ingar Dragset, Isa Genzken, Julian Göthe, Karl Holmqvist, Alexandra Hopf, Judith Hopf, Laura Horelli, Anna-Kavata Mbiti, Shahryar Nashat, Henrik Olesen, Kirsten Pieroth, Lotte Reiniger, Dean Sameshima, Dash Snow, Josef Strau, Suzanne Treister, Susanne Winterling, Amelie von Wulffen
Performances & Lectures: Nevin Aladag, assume vivid astro focus , Gerry Bibby, Juliette Blightman, Kerstin Cmelka, Simon Fujiwara & Tim Davies, Karl Holmqvist, Judith Hopf, Fiona James, Sergey Karamyshev, Douglas Klovedal, Warren Neidich, Gustav Opland, Yorgos Sapountzis, Elvis Schlaegel, Egill Saebjörnsson & Marcia Moraes