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Das Lenbachhaus München, das Centre Pompidou Paris und das Guggenheim Museum New York sind weltweit die drei Museen mit den größten Sammlungen an Werken Wassily Kandinskys. Gemeinsam planen diese eine große gemeinsame Schau zu diesem herausragenden Vertreter der modernen Kunst und Begründer der abstrakten Malerei.

Die Ausstellung wird in allen drei Häusern gezeigt werden und beginnt in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München (25. Oktober 2008 – 22. Februar 2009), wandert weiter nach Paris (April – August 2009) und schließlich nach New York (September 2009 – Januar 2010).

Die Retrospektive wird ca. 90 Gemälde umfassen und alle wichtigen Perioden des Gesamtwerks abdecken, wobei sich die Sammlungsschwerpunkte der drei Partnermuseen in idealer Weise ergänzen: Das Lenbachhaus kann aus seiner herausragenden Kollektion von Werken aus der Zeit des >Blauen Reiter< von 1908 bis 1914 schöpfen, die mit der Schenkung Gabriele Münters ins Haus kamen. Im Centre Pompidou liegt den Schwerpunkt auf Kandinskys Schaffen während der Russischen Revolution und seiner Zeit am Bauhaus von 1917 bis 1933, zusätzlich befinden sich dort außergewöhnliche Werke der Pariser Periode, die von Nina Kandinsky gestiftet wurden. Schließlich ist dank der Ankäufe von Solomon R. Guggenheim und Hilla Rebay Kandinskys Spätwerk aus den Pariser Jahren von 1933 bis 1944 zusammen mit einigen frühen Schätzen aus der expressionistischen Phase im Guggenheim Museum in New York großartig vertreten.

Eine bis jetzt noch nie gezeigte Auswahl und Anzahl von Gemälden aus jedem der drei Museen bildet den Kern der geplanten Werkschau. Es werden ausschließlich Hauptwerke größeren Formats, die für den Verlauf seiner Entwicklung entscheidend waren, zusammengeführt, die damit zentrale Beispiele auf dem Höhepunkt seines Schaffens präsentieren.

Die Auswahl wird noch ergänzt durch kapitale Leihgaben, um Kandinskys Reihen der „Impressionen“, „Improvisationen“ und auch „Kompositionen“ möglichst repräsentativ zusammenzustellen, die für den Künstler selbst als seine wichtigsten Werke gegolten haben. Dazu sind Leihgaben u. a. aus Moskau, Nishni Novgorod, New York, Washington, Philadelphia, Utica, Pasadena, der Fondation Beyeler Basel, etc. zugesagt.

Diese erst- und einmalige Zusammenarbeit der drei weltgrößten Kandinsky-Museen bietet – da die Sammlungsblöcke in diesem Umfang bisher nie ausgeliehen wurden - nicht nur die Gelegenheit, das Werk des Künstlers so eindrücklich und intensiv wie noch nie zu erleben und dabei gleichsam seinen Lebensstationen in Moskau, München, Paris und seinen Sammlerkontakten in Amerika nachzugehen, sondern ist auch zugleich die Chance einer internationalen Zusammenarbeit von Museen, die bisher ohne Beispiel ist. Für das Lenbachhaus bedeutet die Kandinsky-Retrospektive einen Höhepunkt in der Ausstellungstätigkeit im Schatzhaus des >Blauen Reiter< und ordnet Kandinsky dabei mit dem weitgespannten Bogen bis zum Spätwerk 1942 erstmals an diesem Ort in den Gesamtzusammenhang seines Schaffens ein. Zudem wird es das letzte große Ausstellungsprojekt vor der Schließung des Hauses wegen Generalsanierung, die unmittelbar nach Abbau der Ausstellung an März 2009 in Angriff genommen wird.