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Der Künstler Jürgen Klauke gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Performance-, Foto- und Medienkünstlern und ist einer der Initiatoren der Performance Art in Deutschland. Jürgen Klauke hat im Bereich der Body Art und der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlich normierten Geschlechter-Identitäten und sozialen Verhaltensmustern Wegweisendes in der Kunst geleistet. Bekannt wurde er mit seinen Arbeiten aus den 1970er Jahren, in denen er den eigenen Körper als Material seiner Inszenierungen nutzt und sich mit kulturell vorgeprägten sexuellen Grund- und
Verhaltensmustern unserer Gesellschaft beschäftigt. Über die Themenbereiche von Sexualität und Gesellschaft hinaus steht die menschliche Existenz mit ihren allgegenwärtigen Abgründen bis heute im Zentrum seines Werkes. Unter Verwendung alltäglicher Materialien als Mittel der Bildinszenierung gelingt Jürgen Klauke dabei ein konzentrierter Blick auf die Absurdität des Lebens.
 Jürgen Klauke ist kein Fotograf, sondern ein Künstler, der die Fotografie als Instrument benutzt, um sich und die Welt zu befragen. In seiner neuen Werkphase reflektiert er in minimalistisch strengen bis exzessiven, manchmal auch surrealen Szenen die Grundbedingungen des paranoiden Daseins.

Die Ausstellung im MdM Mönchsberg zeigt mit rund 60 Werken eine Auswahl der neuesten Arbeiten, darunter die Serien großformatiger s/w-Fotografien „Wackelkontakt“ und „Ästhetische Paranoia“. Diese performativ inszenierten Fotografien zeigen den Künstler stellvertretend für das in die Welt geworfene Ich, das sich in Zonen des Unaussprechlichen und Unerklärbaren wiederfindet und den Betrachter einlädt, in diese Ahnungs-Räume einzutreten. In seinen faszinierenden Fotografien organisiert und inszeniert der Künstler Bildräume, in denen er vom Raum absorbiert, aufgelöst oder repetiert wird. Erstmalig wird auch die eigens für die Ausstellung entstandene Serie der „Schlachtfelder“ präsentiert: ein 16 Meter langes Tableau aus 144 Farbfotografien. In der unmittelbaren und provokanten Ästhetik eines zeitgemäßen Memento mori zeigen die Schlachtfelder die diskutable Schönheit des Schrecklichen, die im Verborgenen der Schlachthöfe vor sich geht. Die Fotografien reflektieren dabei eine thematische Bandbreite, die von existentieller Endlichkeit bis hin zu den alltäglich stattfindenden Grausamkeiten reicht, und verweisen zugleich über die Ebene der dargestellten Realität hinaus. Ergänzend werden von Jürgen Klauke zwei „Sprachräume“ installiert sowie eine Videoinstallation mit sieben Plasmabildschirmen, das eine weitere beeindruckende Facette aus dem umfangreichen Schaffen des Medienkünstlers zeigt.

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Jürgen Klauke: Ästhetische Paranoia

Kurator: Esther Ruelfs