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Verschiedene Reisen führen Jungjin Lee (*1961 in Korea) Anfang der 1990er Jahren in die endlosen Weiten Amerikas, wo sie Wüsten, Felsen, Gestrüpp und Kakteen in archaischen Urmomenten festhält. Ihre fragmentarisch poetischen Bildserien beschrieb der große Robert Frank einmal als “landscapes without the human beast”. Aus ihrer südkoreanischen Herkunft schöpfend entwickelte die Künstlerin in Werkgruppen wie American Desert, Pagodas, On Road, Thing und Wind eine höchst eigenwillige Bildsprache, in der ihr elementares Interesse an Natur und Kultur einen poetischen Resonanzraum findet. Jungjin Lee greift in ihrem Schaffen auf ein tiefgreifendes Verständnis für Materialität, Textur und Handwerk zurück. Im Liquid-Light-Verfahren trägt sie mit grobem Pinsel flüssige, lichtempfindliche Emulsion auf Reispapier auf. Unsauberkeiten im Entwicklungsprozess und Fehlstellen in der Verarbeitung brechen mit dem vermeintlichen Wahrheitsanspruch der Fotografie. Die großformatigen Abzüge von Jungjin Lee entfalten eine physische Präsenz, die uns unmittelbar in ihren Bann zieht. Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur. Begleitend ist eine Publikation im Verlag Spector Books erschienen.