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JUBILÄUMSAUSSTELLUNG 150 Jahre Gustav Klimt
Gustav Klimt 1862 Wien - 1918 Wien
Kuratoren: Agnes Husslein-Arco, Alfred Weidinger

Das Belvedere besitzt weltweit die größte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts. Klimt war als Mitbegründer der Secession und Organisator der Kunstschauen 1908 und 1909 maßgeblich für den Durchbruch der internationalen Avantgarde in Wien verantwortlich. Das Belvedere zeigt seine Entwicklung von den ersten Auseinandersetzungen mit dem Historismus über die Secessionskunst bis hin zum Spätwerk, das Einflüsse der Fauves und der jüngeren Generation österreichischer Künstler wie Egon Schiele verarbeitet.

Am 14. Juli 1862 wurde Gustav Klimt als zweites von sieben Kindern geboren. Während seines Studiums an der Kunstgewerbeschule gründete er mit seinem Bruder Ernst und dem Studienkollegen Franz Matsch eine Ateliersgemeinschaft, die „Künstlercompagnie“. Im Zuge des Ringstraßenbaus erhielten sie ab 1883 bedeutende Dekorationsaufträge für das Burgtheater und das Kunsthistorische Museum in Wien. 1897 wurde Klimt zum Mitbegründer der Wiener Secession. Sein Engagement galt der Erneuerung der Kunst und der Förderung junger Künstler wie Egon Schiele und Oskar Kokoschka.

Der Skandal um seine Fakultätsbilder führte 1905 zu einem Rückzug aus der Öffentlichkeit. Klimt arbeitete fortan ausschließlich für das liberale Großbürgertum. Es entstanden die weltberühmten Damenporträts, deren stilistische Entwicklung vom frühen Bildnis der Sonja Knips (1898) über Fritza Riedler (1906) - ein raffiniertes Beispiel strenger Flächenkunst - bis hin zum unvollendeten Portrait der Johanna Staude (1917/18) eindrucksvoll nachvollzogen werden kann. Daneben schuf Klimt aber auch auftragslos vor allem allegorisch-symbolische Darstellungen, deren bekannteste Kuss (1908) ist. In den Sommermonaten zog sich Klimt mit der Familie Emilie Flöges, seiner Lebensgefährtin, ins Salzkammergut zurück. Dort entstanden die meisten seiner Landschaftsbilder, wie Mohnwiese (1907) und Allee im Park vor Schloss Kammer (1912).

Klimt erfuhr schon zu Lebzeiten große Anerkennung. Zahlreiche Aufträge des Wiener und internationalen Großbürgertums wie der Familie Zuckerkandl oder der Familie Lederer sowie Ausstellungsbeteiligungen und Ehrenmitgliedschaften von Künstlervereinigungen im In- und Ausland belegen dies. Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt im Alter von nur 56 Jahren an den Folgen eines Hirnschlags. Er hinterließ zahlreiche unvollendete Gemälde, darunter Braut und Adam und Eva.