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Das Panorama taucht seit 1989 in Josef Dabernigs Werk auf. In einem über die Jahre zur Obsession gesteigerten Ritual dient es dem Künstler zur Befragung von Analogien zwischen Film und Fotografie, Bildraum und Bildfläche sowie der Phänomenologie eines Objekts oder Orts. Als Untersuchungsobjekte dienen Dabernig dabei Sportplätze, die er in einem Ablauf von Einzelbildern als 180°-Rundblick aufnimmt. Kleine Verschiebungen, Irritationen, unterschiedliche Vegetationen, Lichtverhältnisse und Dekorationen werden zu Requisiten einer bewegten Wahrnehmung von kulturell geprägten Räumen. Anders als in den Panoramen des 19. Jahrhunderts wird der Mensch in Dabernigs Projekt nicht räumlich integriert, sondern steht den kleinformatigen Bildern lesend gegenüber. Und gerade darum steht nicht nur das, was wir sehen, sondern auch das, was wir nicht sehen im Mittelpunkt des Interesses.

Das Universalmuseum Joanneum zeigt in Kooperation mit der Diagonale 2013 die Ausstellung an zwei unterschiedlichen Orten: Im Kunsthaus Graz nutzt sie den Aussichtsraum der Needle und in der Neuen Galerie Graz sind die reduzierten Arbeiten im Rundraum des Erdgeschosses zu sehen. Somit eröffnet sich durch die Bewegung des Publikums ein Dialog zwischen Architektur, Raum und Fotografie.

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Josef Dabernig
Panorama
Kuratorin: Katrin Bucher Trantow
Orte: Kunsthaus Graz / Neue Galerie, Graz