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Die Vorstellung, in Bremen einen Beck’s Bier-Clip zu drehen, erscheint ein vergleichbar absurdes Wagnis, wie mit einem Ein-Mann-Segelboot allein den Atlantischen Ozean zu überqueren. 1975 brach der holländische Künstler Bas Jan Ader tatsächlich auf, um in seinem kleinen Segelboot “Ocean Wave” von der Ostküste der USA nach England zu segeln und ward seitdem nie mehr gesehen. Jonathan Monk sandte für seine neue Arbeit einen Thailänder und einen Deutschen aus, um in Bremen und Bremerhaven als Location-Scouts für einen Beck’s-Clip zu recherchieren. Ausgehend von deren Fotos schuf Monk fünf 16mm Filme. Anstelle exotischer Fremde und der Grenzenlosigkeit der Meere, mit denen die Brauerei üblicherweise in ihrer Werbung lockt, wählte er alltägliche Orte in Bremen. Dem weiten Meer wird Bremen gegenübergestellt, dem Biertrinken als domestizierter Form des Rausches das emphatisch-heroische Selbstverständnis des Künstlers Bas Jan Aders. Monk macht den Mythos vom verschwindenden Künstler zum Arbeitsprinzip.

Jonathan Monk, geboren 1969 in Leicester, studierte 1988-1991 an der Glasgower School of Arts. Seit 1999 lebt und arbeitet er in Berlin.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch von Jonathan Monk bei Revolver.

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