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Johann Georg von Dillis darf als einer der bedeutendsten Künstler in Deutschland an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert gelten. Sein Werk ist noch wiederzuentdecken. Er nimmt die Traditionen der klassischen Landschaftskunst auf, die er in eine neue „realistische“ Landschaftsmalerei überführt, wie sie sich im 19. Jahrhundert zunehmend durchsetzte. So reiht sich die Ausstellung in die anhaltende Beschäftigung der Hamburger Kunsthalle mit der Kunst um 1800 ein und ergänzt hervorragend bereits gezeigte monographische Präsentationen im Haus zu Johann Christoph Erhard (1997) und Franz Theobald Horny (1998) sowie die jüngsten großen Ausstellungen „Expedition Kunst“ (2002) und „Von Runge bis Menzel“ (2003). Dillis spielte als Professor für das Landschaftsfach an der Münchner Akademie, als Galeriedirektor und als Berater Ludwig I. bei allen Ankäufen und Kunstfragen eine wichtige Rolle. Als Künstler und als Kunstorganisator pflegte er Kontakte mit bedeutenden Zeitgenossen in den Kunstzentren Rom, Florenz, Mailand, Paris, Wien und Prag. Unter den großen Künstlern um 1800 in Deutschland ist Dillis vielleicht der einzige, dessen OEuvre noch in Weiten Teilen unerschlossen ist. Bekannt sind seine Ölgemälde bzw. Ölskizzen und eine Anzahl von Zeichnungen in öffentlichem und privatem Besitz. Nahezu unbekannt ist dagegen der riesige Bestand seines privaten Zeichnungsnachlasses im Historischen Verein von Oberbayern, der seit 1996 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus aufbewahrt wird. Nach der wissenschaftlichen Bearbeitung in den letzten Jahren zeigt die Ausstellung aus dem rund 8.500 Zeichnungen und 40 Skizzenbücher umfassenden Nachlass eine Auswahl der besten und interessantesten Blätter. Ähnlich wie Menzel – von dem der Satz überliefert ist: „Alles Zeichnen ist gut, alles zeichnen besser“ - bannte Dillis unmittelbare Eindrücke der ihn faszinierenden Themen auf Papier. Da er unter dem Druck seiner Aufgaben als Galeriedirektor und Kunstberater auf die Herstellung von Gemälden immer mehr verzichten musste, gewannen die Zeichnungen umso größeres Gewicht. Zu sehen sind ca. 80, den europäischen Rang des Künstlers unterstreichende Blätter, in allen künstlerischen Techniken zu sehen: Zeichnungen in Feder, Rötel, Gouache mit Aquarelltechnik gemischt, Aquarelle, Pinselzeichnungen mit verschiedenen Tinten, auf weißem, farbigem oder selbst eingefärbtem Papier. Der motivische Schwerpunkt liegt dabei auf Landschaften, Wolkenstudien, Portraits und Genreszenen. Pressetext

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Johann Georg von Dillis (1759-1841) - Zeichnungen und Aquarelle