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Eröffnung: Donnerstag, 24. Mai, 2007, 18–20 Uhr

Arratia, Beer freut sich die erste Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin Jennie C. Jones in Deutschland zu präsentieren.

Der Begriff “Third-Stream” wurde 1957 von Gunther Schuller geprägt und beschreibt eine Musikrichtung, bei der sich Elemente der Klassik und des Jazz in einem Versuch, Improvisation und kontrapunktische Komposition in Einklang zu bringen, ineinander greifen, sich überlagern und verschmelzen. Von dieser kurzlebigen, hybriden Musikbewegung beeinflusst, präsentiert Jones neben einer Reihe von Papierarbeiten, eine verdichtete Audiocollage aus kompilierten Bach-Samples, die mit Elementen des “Modern Jazz Quartet” versetzt sind.

In ihren Zeichnungen verwendet Jones Linien wie “Kabel”, mit deren Hilfe sie collagierte geometrische Formen wie Stromkreise verbindet. In dieser abstrakten Bildsprache tauchen dann figurative Elemente wie Audiostecker, Kopfhörer und “Shotgun” Mikrophone auf. Die resultierenden Zeichnungen wirken, ähnlich wie beim “Third Stream Jazz”, einerseits durchkomponiert und doch improvisiert, als integrierte zeichnerische Geste.

“Ich versuche die Schnittstellen von Kunstgeschichte, Musikgeschichte und der Geschichte der Schwarzen innerhalb der aus ihnen entstandenen abstrakten Sprachen zu finden. Ich entwickle neue Arten und Weisen, Sound zu zeichen und verstehe das Hören als konzeptuelle Praxis. Durch meine Beschäftigung mit diesen Themen faszinieren mich mehr und mehr die Geräte und technischen Mittel, die wir benutzen, um so etwas Ephemeres und Unsterbliches wie Musik zu erfahren.” J.C.Jones. Das Projekt “Recomposing”, angesiedelt an den Schnittstellen zwischen Kunst und Musik, sowie Theorie und Geschichte, ist in seinem Kern eine Suche nach einer Neo-Moderne.

Jennie C. Joneswurde in Cincinnati Ohio geboren. Sie lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. Jones erhielt den Bachelor of Fine Art an der School of Art am Institut in Chicago sowie den Master of Fine Art an der Rudgers Universität. Ihre Arbeiten waren bereits in den früheren Ausstellungen Double Consciousness: Black ConceptualArt Since 1970, Zeitgenössisches Museum in Houston, TX; Simple Because You’re Near Me, eine Installation im Artist Space in New York, zu sehen. Am Whitney Museum of American Art hielt sie 2004 einen Vortrag im Rahmen der Initial PublicOffering series und 2005 zum Thema Mid Century Modernism, Romare Bearden and Jazz.

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Jennie C. Jones
RECOMPOSING