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Das Werk von Jean-Frédéric Schnyder (geb. 1945), einem der wichtigsten Schweizer Künstler der Gegenwart, gilt es in seiner Vielschichtigkeit neu zu entdecken.

Als Maler ist er der internationalen Öffentlichkeit allerspätestens seit seiner 'Wanderung' bekannt, ein kleinformatiger Gemäldezyklus mit Autobahnbildern von St. Margarethen bis Genf, die an der Venedig Biennale 1993 erstmals gezeigt wurden. Bereits zehn Jahre davor hat der Künstler in seinen 'Berner Veduten' weit über hundert Ansichten der Bundesstadt gemalt. Mit Rennrad und Leinwand unterwegs, malte Schnyder bei Wind und Wetter den pittoresken Prospekt der Altstadt in Öl, aber ebenso anonyme Park- und Kinderspielplätze. Die Auseinandersetzung mit der eigenen, oftmals banalen Lebenswirklichkeit ist dabei von besonderem Interesse und nicht, wie so oft vermutet wurde, die pure Ironie. Für Schnyders Arbeit ist es dabei zentral, sich mittels der entschleunigten malerischen Praxis der Welt zu nähern, um zugleich die Malerei im Alltagsleben verankern und etablieren zu können.

Sind die malerischen Serien des Künstlers vielfach gezeigt worden, so mag es erstaunen, dass Jean-Frédéric Schnyder bereits in den späten 1960er Jahren als Künstler zu arbeiten begann und 1969 an Harald Szeemanns mittlerweile legendärer Ausstellung 'When Attitudes Become Form' in der Kunsthalle Bern teilgenommen hat. Nach konzeptuellen Anfängen hat sich Schnyder jedoch rasch für die Malerei entschieden, ein damals abgelegenes Territorium, um zugleich eigenwillige und fantastische, an vermeintliche Volkskulturen erinnernde poetische Objekte aus Draht, Legobausteinen, Bambus, Zinn oder Keramik anzufertigen.

Die Ausstellung in Basel ist eine Reise durch die Zeit und vereint Objekte und Malereien aus der Frühzeit bis jetzt zu einem unverwechselbaren Kosmos, dessen Doppelbödigkeit irritiert und zugleich berührt.

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Jean-Frederic Schnyder
Kurator: Philipp Kaiser