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Es sind oft nur wenige Gegenstände, die Jason Dodge in Verbindung mit einem Titel bringt, um eine rätselhafte Geschichte zu evozieren. Die Arbeiten wirken rudimentär, unvollständig, doch die Verbindung von Alltagsgegenständen, Materialien, die in Märchen und Sagen vorkommen wie Silber, ein Diamant, ein goldener Ring oder Schirling, das sofort den Becher evoziert, führt den Betrachter zu einem dichten Geflecht an Andeutungen, deren Auflösung aber stets in der Vergangenheit oder aber allein in der Fantasie des Betrachters stattfinden.

Jene Objekte, die als vermeintliche „Reste“ und Indizien daherkommen, unterliegen stets der sorgfältigen ästhetischen Wahl des Künstlers, der mit jeder Geschichte, die er erzählt, zugleich ein Kunstwerk im Raum platziert. Diese Verbindung von Konzept und Sinnlichkeit schafft das poetische Spannungsfeld zwischen märchenhafter Erzählstruktur und der Frage nach dem vollkommenen Kunstwerk, in dem die Arbeiten Dodges angesiedelt sind.

Jason Dodges Arbeiten lassen sich mit dem Akt des Lesens vergleichen. In ähnlicher Weise wie Romane oder Gedichte bestimmte Vorstellungen beim Leser wecken, sind die liegen gebliebenen Gegenstände Bruchstücke möglicher Erzählungen. Die Verbindung ist nie linear, sondern eröffnet einen Assoziationsraum. Die Objekte fungieren als vom Künstler fein durchdachte Impulse, die die Fantasie des Einzelnen anregen und in den Zustand des Begehrens versetzen.

Die einzelnen Geschichten und romantischen Assoziationen, die die Alltagsgegenstände und Materialien andeuten, verknüpft Dodge im Kunstverein Hannover erstmals literarisch zu einer großen Gesamteinheit. So wird ein poetischer Text des Künstlers an den Wänden der Ausstellungsräume ein verbindendes Element der einzelnen Werke und Räume bilden.

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Jason Dodge
Ich wachte auf.
Ein Zettel in meiner Tasche erklärte,
was geschehen war.