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„Under Construction“ – unter diesem Titel zeigt die Galerie Rasche Ripken neue Bilder des niederländischen Malers Jan Ros (*1962, lebt und arbeitet in Amersfoort)

Die Malerei von Jan Ros verleugnet ihre Herkunft nicht: Ob einzelne Architekturen oder ganze Stadtlandschaften – immer nimmt der bildnerische Prozess seinen Anfang bei der Fotografie, um von dort aus nach den speziellen Bedingungen zu fragen, unter denen der Gegenstand malerisch umgesetzt und transformiert werden kann. Jan Ros antwortet darauf mit einem Phänomen, das sich als zentraler Topos der Moderne bezeichnen lässt: die Unschärfe, die Passage, das Auflösen der Körper und Konturen im Zuge flüchtiger Betrachtung – eine Perspektive, die vor allem seine Stadtansichten zu „Vorbeifahrlandschaften“ aus dem Blickwinkel des Autofahrers macht.

So verwundert es nicht, dass Jan Ros neben architektonischen und landschaftlichen Szenen immer wieder Fahrzeuge malt, darunter Autos, Schiffe und Flugzeuge, die ihrerseits als „Bildvehikel“ eine Umkehr des Blicks auf den Ursprung der Geschwindigkeit (auch in der Malerei) gestatten. Ebenso konsequent hat Jan Ros wiederholt solche Architekturen gemalt, die als Meilensteine der Internationalen Baukunst gelten können, darunter das Haus Zuckerkandl von Walter Gropius in Jena, das PanAm Building in New York oder der Barcelona Pavillon von Ludwig Mies van der Rohe – auch dies ein Gebäude, das ohne die Beschleunigung der Raumwahrnehmung kaum denkbar wäre.