press release only in german

Die Ausstellung „RAPPORT. Experimentelle Raumstrukturen“ bietet neue Einblicke in den interdisziplinären Ansatz des international renommierten Architekturbüros J. MAYER H. Für die 10 Meter hohe Eingangshalle des Museums hat das Team erstmalig eine begehbare Installation entwickelt. Wände und Boden werden mit Teppich ausgekleidet, der mit schwarz-grauen Datensicherungsmustern bedruckt ist. Die raumgreifende Konzeption der Arbeit hebt die strenge Geometrie des Raumes auf. Die stark vergrößerten und sich wiederholenden Muster erzeugen eine flimmernde Wirkung und verwandeln den White Cube in ein spielerisches Szenario aus in- und auseinanderfließenden Formen und Strukturen. Ergänzende dreidimensionale Modelle übertragen das zweidimensionale Muster in eine körperhafte Form.

Mit „RAPPORT. Experimentelle Raumstrukturen von J. MAYER H.“ setzt die Berlinische Galerie ihre Reihe ortspezifischer Interventionen zeitgenössischer Berliner Grenzgänger-Architekten fort und knüpft hier insbesondere an die Präsentationen von Kuehn Malvezzi (Buchstabenfeld, 2004), von magma architecture (Head-inцim Kopf, 2007) und von Raumlaborberlin (Soft Solution, 2010/2011) an.

Der Titel „Rapport“ ist mehrdeutig zu verstehen. Als Fachterminus aus der Textilherstellung verweist er einerseits auf das serielle Muster der Installation. Der Begriff „Rapport“ bedeutet andererseits im Militärischen „Meldung“ und in der Psychologie zwischenmenschliche Beziehung, in der die Beteiligten etwas zu jemandem tragen. Er verweist damit auch auf das Ausgangsmaterial der Installation: Datensicherungsmuster, die zum Beispiel auf Innenseiten von Briefumschlägen zum Einsatz kommen und hier für vertrauliche Kommunikation zwischen zwei Parteien stehen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit ausgewähltem Ausstellungs- und Werkverzeichnis des Architekten sowie erläuternden Texten von Thomas Köhler, Ursula Müller, Georg Vrachliotis und einer von Philip Norten kommentierten Biografie.

Die Ausstellung wird mit freundlicher Unterstützung der Berliner Stadtreinigung im Rahmen der Initiative "Trenntstadt Berlin" realisiert. Die Produktion erfolgt durch Vorwerk Teppichwerke.

Der Architekt

Jürgen Mayer H. (*1965), Begründer des Berliner Architekturbüros J. MAYER H., ist durch seine innovativen Gebäude, Objekte und Rauminterventionen national und international bekannt geworden. J. MAYER H. arbeitet an der Schnittstelle von Architektur und Kommunikation. Bei der Konstruktion von Raum spielt der Einsatz interaktiver Medien und neuer Materialien eine zentrale Rolle. Sein gerade in Sevilla fertig gestelltes Projekt „Metropol Parasol“ hat in der Fachpresse ein großes Medienecho hervorgerufen.

Die Architektursammlung der Berlinischen Galerie

Die Architektursammlung der Berlinischen Galerie dokumentiert die Berliner Architektur- und Stadtplanungsgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. 1987 als eigenständige Abteilung gegründet, umfasst sie heute neben umfangreichem Aktenmaterial ca. 300.000 Pläne, Zeichnungen und Entwurfskartons, rund 2500 Architekturmodelle und ca. 80.000 Fotografien. Ihr Bestand umfasst sowohl behördliche Wettbewerbsarchive, Firmen- und Architektennachlässe als auch herausragende Einzelwerke. Die Sammlung hat in den vergangenen Jahren verstärkt Bezug auf die aktuellen Strömungen der Architektur in Berlin genommen. Die Ausstellung mit J. MAYER H. hebt diesen Gegenwartsbezug der Berlinischen Galerie hervor.

only in german

J. Mayer H.
Rapport
Experimentelle Raumstrukturen