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«Entschleunigung» – der Begriff geht um die Welt. Im theologischen und ökologischen Umfeld der 1990er-Jahre geprägt, füllt er inzwischen die Medien: Entschleunigung des Turbokapitalismus, asketischer Lebensstil, Slow Food usw. sind nur einige der Schlagworte, die regelmässig damit assoziiert werden. Auch die Kunst feiert trotz andauerndem Hype die Wiederentdeckung der Langsamkeit. Im Jahr der documenta XII, der Biennale von Venedig und zahlreicher anderer Grossveranstaltungen unternehmen das Kunstmuseum St.Gallen und das Kunstmuseum Liechtenstein gemeinsam den Versuch, sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Phänomen der «Entschleunigung» anzunähern.

«In the Eye of the Storm/Im Auge des Zyklons» lautet der Titel der Ausstellung in St.Gallen. Gemeint ist die windstille Zone im Zentrum eines Wirbelsturms, dieser merkwürdig ruhige Ort inmitten heftigster Turbulenzen, der gleichsam als Metapher für die gesellschaftliche Situation von heute steht. Anhand bedeutender Werke internationaler Kunstschaffender wird dieser Ort in unterschiedlichster Weise bestimmt: als psychologisch aufgeladene Verlangsamung mittels Slow Motion, als momentaner Stillstand inmitten der ausbrechenden Katastrophe oder als meditative Stille inmitten eines tosenden Umfelds – den gezeigten Werken gemeinsam ist jener Moment der Latenz, der die Beschleunigung des Seins für einen Augenblick aufhebt und in der Schwebe hält.

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In the Eye of the Storm
Im Auge des Zyklons
St.Gallen/Vaduz doppelt entschleunigt

mit Yael Bartana, Filipa Cesar, David Claerbout, Sharon Hayes, Matthew McCaslin, Shahryar Nashat, Anri Sala, Roman Signer, Andy Warhol