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"My movies are made by God; I am just the medium for them". Harry Everett Smith war als Experimentalfilmer, Mystiker und Ethnomusikologe nicht nur wichtiger Protagonist der US-amerikanischen Counterculture der 1960er Jahre und in Europa vor allem für seine einflussreiche Anthology of American Folk Music bekannt. In seinem Werk verbinden sich Bezüge zum Okkultismus und Spiritismus des 19. Jahrhunderts mit anthropologischen (Sound-)Studien zum Schamanismus und Experimenten mit psychedelischen Substanzen. Ausgehend von der Person und vom Werk Harry Smiths stellt die Gruppenausstellung "I See, So I See So. Messages from Harry Smith" Grenzgänger aus den Bereichen von visueller Kunst, Film und Anthropologie vor. In ihrer Auseinandersetzung mit Mediumismus als rituelle, experimentelle und künstlerische Praxis eröffnen die beteiligten Künstler und Theoretiker spezifische Fragestellungen zur Semantik des Medialen und thematisieren Politiken der Ästhetisierung, Kommodifizierung und Globalisierung von ekstatischen Praktiken. Das "Medium" selbst - in seiner Doppelbedeutung als technisches und personales Medium - präsentiert sich so im Fadenkreuz divergenter künstlerischer und wissenschaftlicher Bezüge.