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Eröffnung : Freitag, 05.09. ab 20:00 Uhr

Was wäre die Popkultur ohne ihre unsterblichen Toten? Ist der Tod selbst schon Pop?

Vor Kurzem erlangte die Künstlerin Natascha Stellmach Asche des 1994 aus dem Leben geschiedenen Nirvana-Bandleaders Kurt Cobain. Die hierdurch inspirierten fotografischen Arbeiten und Objekte thematisieren Selbstmord, Nahtod und nicht zuletzt die Frage, was nach dem Tod bleibt. „Set me free“ wurde in die auf einem Scanner liegende Asche geschrieben. Ein ins Grau verlaufender Text beschreibt auf halluzinogene Weise die Begegnung von Kurt Cobain, Adolf Hitler, Diane Arbus und den Gebrüdern Grimm in der Twilight Zone. Und in einem antiken Silberetui mit der Gravur „Gone“ wartet ein Joint aus Asche und Hasch auf das erlösende Ritual.

Seit einigen Jahren beschäftigt sich auch Peter Dreher mit dem Tod, vordergründig. Der weltbekannte Maler der Gläserserie „Tag um Tag guter Tag“, die seit 1974 den immer selben Gegenstand thematisiert, besprenkelt meterlange Papierbahnen mit Totenköpfen. Auf den Gouachen tritt die signifikante Form des Schädels aus den verlaufenden Flächen hervor. Erst im Kontext des markanten Umrisses erhalten die abstrakten Farbflächen Bedeutung. Durch die serielle Häufung wird der Tod bei Peter Dreher abstrakter und verliert seinen Schrecken. Grinsen seine Schädel nicht sogar?

Spam dagegen scheint unsterblich und feiert in diesem Jahr den 30. Geburtstag. In dem Cross-Media Projekt „SPAM the musical“ wird Spam von anonymen Künstlern zum Thema und zur Methode in der Kunstwelt erklärt. Zwei Jahre wurden Spams gesammelt und typisiert, um dann zu Scriptvorlagen für Kunstvideos zu werden. In sechsminütigen Videos mit Titeln wie „The Lonely Girls“ oder “The Lottery” wird der Spamtext auf unterhaltsame Weise gesungen und seine Versprechungen operettenhaft ins Bild gesetzt. Doch Spam hat auch seine düsteren Seiten. Das zeigen die „deleted scenes“ im zweiten Teil, in denen rasch jede Illusionen über Liebe und Sehnsucht zerstört werden. „SPAM the musical“ kursiert im Netz, in Ihrem Spamfilter oder unter www.spamthemusical .