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Arndt & Partner freuen sich, die zweite Einzelausstellung des Künstlers Henning Kles zu präsentieren. Letztes Jahr überzeugte der Maler in der Zürcher Galerie von Arndt & Partner mit pulsierenden Farbflächen, rätselhaften Figuren und Architekturen in toxischer Farbigkeit. Durch die Schichtung von hauchdünnen Öllasuren und einer imaginären Lichtquelle, die das Bild vom Inneren heraus magisch leuchten lässt, entstanden in den letzten Jahren faszinierende Bildräume mit einer unwirklichen Atmosphäre.

Henning Kles, Jahrgang 1970, hat sich während seines Studiums intensiv mit Kunstgeschichte und Medientheorie beschäftigt. Dies lässt sich in seinem Werk ablesen. 2005 hat er sein Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg abgeschlossen. Neben der Ausbildung bei Werner Büttner und Olav Christopher Jenssen studierte er auch bei den Gastprofessoren Daniel Richter und Tal R.

Als motivischer Ausgangspunkt für seine Bilder dienen dem Künstler Presse- und Illustriertenfotografien ebenso wie Spielfilme bzw. deren Stills und immer wieder auch einzelne Bilderfindungen der Kunstgeschichte. Kles Erzählungen sind keineswegs linear sondern viel eher assoziativ und analytisch gebrochen, so dass im Idealfall die Arbeit wie eine Kurzgeschichte funktioniert, bei der die Handlung auf ein einziges Bild komprimiert ist. Doch müssen die einzelnen Fragmente zusammengefügt werden und so entsteht für den jeweiligen Betrachter der eigene Film, zwischen Traum und Alptraum. „Das Lexikon der Großstadtmythen – von Astralreisen bis Zombies, könnte einer der Hauptschlüssel für die Rezeption meiner Arbeit sein“, so Henning Kles, Hamburg, 2005.

In seiner neuen Werkreihe, die er ab Ende April bei Arndt & Partner in Berlin präsentieren wird, dominieren die Farben Schwarz, Weiss und Rot. Man könnte annehmen, der Maler beraubt sich seines stärksten Trumpfes - seiner virtuosen Farbgestaltung. Doch Malerei ist für ihn ein Laboratorium, das immer wieder neue Experimente zulässt, um die Gratwanderung zwischen ästhetischer Verführung einerseits und Medienreflexion andererseits voranzutreiben.

Die Konzentration auf drei Farben verleiht seiner neuen Werkreihe eine gewisse Strenge ohne jedoch die für ihn typische geheimnisvolle Stimmung und Doppelbödigkeit aufzugeben. Er bezieht weiterhin motivisch betrachtet seine Figuren aus einem Fundus von Archetypen, wie z.B. Piraten, Cowboys oder Sheriffs, die für gewisse Moralvorstellungen von Gut und Böse stehen. Er mixt diese Vorlagen unter Verwendung des Prinzip Collage mit aktuellen Bildern aus der Tagespresse, mit filmischen und literarischen Zitaten und historischen Ereignissen. Die Bilder erscheinen nun weniger märchenhaft: Sie sind urbaner und distanzieren sich scheinbar mehr von der Realität. Die Figuren wirken wie Gestalten aus dem film noir der fünfziger Jahre.

Im März diesen Jahres wird Henning Kles in der Gruppenausstellung „Gesichter einer Sammlung“ in der Kunsthalle Mannheim vertreten sein. Im Spätsommer präsentiert der Kunstverein Bielefeld (18. August – 15.Oktober) eine Einzelausstellung des Künstlers (Katalog) und Ende 2006 wird er im Kunsthaus Zürich zu sehen sein.

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