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Helmut Dorner wurde einer breiteren Öffentlichkeit erstmals 1990 mit zwei Ausstellungen bekannt. In Erinnerung geblieben sind diese Auftritte durch die Spannweite der darin formulierten Fragen, die ausdrücklich um Probleme der malerischen Organisation kreisten. Lackbilder, die zumeist mehrteilig konzipiert waren und in deren spiegelnde, glatte Oberfläche sparsame zeichenhafte Markierungen eingelassen waren, standen kleinformatigen, in dicken Schichten gemalten Ölbildern gegenüber.

Dorner betrachtete diese Widersprüche nicht als einander ausschliessende Wege, sondern versuchte die vermeintlichen Gegensätze zusammenzuführen. Verbindend sind für ihn bis heute die Probleme von Farbe und Form und ihre Zwiesprache mit dem Licht geblieben, klassische malerische Fragen also, auf denen die Erscheinung der Bilder basiert.

In den neunziger Jahren hat Dorner diesem Bildprogramm eine weitere Facette hinzugefügt, als er begann, mit Lack auf Plexiglaskörpern zu malen. Die Frage nach der Eigenbewegung der Farbe und ihrer Beziehung zur Idee der Komposition steht hier im Mittelpunkt. Aus diesem Dialog zwischen der ausgegossenen Farbe und den Eingriffen durch die Hand des Malers sind berückend schöne Bilder entstanden, die Ordnung und freies Farbgeschehen in ausgewogene Verhältnisse bringen. In den teilweise nur spärlichen Setzungen von Farbe wird dabei auch die Dynamik des Verhältnisses von Figur und Grund untersucht.

Die Ausstellung präsentiert Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers. Sie ist in Kooperation mit dem Kunstmuseum Winterthur und dem Josef-Albers-Museum Bottrop entstanden. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Pressetext

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Helmut Dorner
Retrospektive der Malerei