press release only in german

Eröffnung: Freitag, 13. März, 18-21 Uhr

Die Konrad Fischer Galerie Berlin freut sich, die Eröffnung einer Ausstellung mit neuen Arbeiten von Harald Klingelhöller ankündigen zu dürfen.

Seit Mitte der 80er Jahre gehen Harald Klingelhöllers bildhauerischer Arbeit sprachliche Konstruktionen voraus, die weit mehr sind als nur Titel der jeweiligen Werke. In der Verschränkung von oft metaphorisch-poetischen Sprachformen - wie beispielsweise "In der Zukunft ihrer Sprachen" oder "Wie weiss die Wände waren und wie Vergessenes sich ändern wird" - und den ihnen zugeordneten, formal oftmals sehr verschiedenartig gestalteten Skulpturen öffnen sich prinzipiell unabgeschlossene Resonanzräume, in denen die Bedeutungen von Klingelhöllers Werken nachhallen und sich beständig verändern. Der grundsätzlichen Offenheit linguistischer Systeme entsprechend, begreift Klingelhöller seine Skulpturen nicht als endgültige Setzungen, sondern als jeweils gleichrangige Versionen der Zusammenführung von sprachlichem Ausdruck und skulpturaler Form.

Seit 2005 entstehen die so genannten Schrankversionen, bei denen die Determinierung der formalen Gestalt durch die zugeordnete Sprachform erstmals vollkommen nachvollziehbar wird. Denn die Abmessungen der einzelnen Schubladen der Schränke entsprechen nun exakt den Maßen der einzelnen Worte, die der Arbeit ihren Titel geben.

Wenngleich Klingelhöllers Texte einen Bezugsrahmen für die Interpretation seiner Skulpturen vorzugeben scheinen, bleibt festzuhalten, dass sich Sprache und Objekt nie in einem Kongruenzverhältnis befinden, das in einem Zustand der Ruhe verharren würde. Im Gegenteil reflektiert die Arbeit letztendlich die Unvorhersehbarkeit möglicher Beziehungen von geschriebenem oder gesprochenem Wort und einer parallel existierenden Objektwelt. Gerade weil diese Beziehung stets offen gehalten wird, kann das gesamte Werk gleichsam als Metapher einer bestimmten Auffassung von Kunst gelesen werden, die nicht ohne Widersprüche darauf besteht, dass ein Werk autonom sein kann, ohne sich dem Diskurs um seine mögliche Bedeutung entziehen zu müssen.

Neben Schrankversionen der Arbeiten Waldrand gespiegelt, "Der Himmel über schmelzendem Schnee" und "Straßen nach dem Regen" zeigen wir in unseren Berliner Räumen "Das Meer bei Ebbe geträumt" als Schrank- und als Schattenversion.

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HARALD KLINGELHöLLER - March 13 - April 25, 2009

Opening: Friday, March 13, 6-9 pm

Konrad Fischer Galerie Berlin is pleased to announce the opening of an exhibition of new works by Harald Klingelhöller.

Since the mid-eighties Klingelhöller’s sculptural work has been accompanied by lingual constructions which are far more than just titles of the sculptures. In juxtaposing metaphoric-poetic language like "In the future of their languges" or "How white the walls were and how things forgotten will change" with the related but heterogenous sculptural forms, the work of Klingelhöller creates a space of resonance in which the meanings of the works are echoing and constantly morphing. In keeping with the flexibility of linguistic systems Klingelhöller understands his sculptures not as final propositions but as possible portrayals of the relationship between his sculptures and their accompanying text.

From 2005 on, the determination of the sculptural form by the text becomes evident for the first time as the dimensions of the cabinet’s drawers correspond presicely to the length of each word used in the related text. Although Klingelhöller’s texts seem to provide clues for the interpretation of his sculptures it has to be noticed that both – text and object – never enter a state of congruence which would end in a staid position. To the contrary, the work has always reflected the unpredictability of this very relation between spoken or written language and the material world. Thus the obvious openness between language and the sculptures is the reason why the work of Klingelhöller could be understood as a metaphor for a certain understanding of art that not without contradictions insists on art’s autonomy without pulling it out of a discourse about its possible meanings.

Exhibited will be the cabinet versions of "Edge of a forest mirrored", "The sky above melting snow" and "Streets after the rain" as well as a cabinet- and a shadow version of "The Sea at ebb tide dreamed".

only in german

Harald Klingelhöller