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Vorwiegend handgroße Werke von Roger Ackling und handtellergroße von Hanns Schimansky hängen auf den Galeriewänden - Zeichnungen auf Holz und Zeichnungen auf Papier. Roger Ackling brennt seine Linien mit Hilfe der Sonne durch ein Brennglas von links nach rechts auf Fundhölzer. Hanns Schimansky schreibt mit Graphit auf Papierblockseiten. Hineinlesen.

Bei Schimansky gerät man in eine unüberschaubare Folge von Details, es eröffnet sich ein Innenleben, in dem unendlich erscheinende Phantasie Platz findet. Ein nicht nacherzählbarer, reizvoller Flirt von Linienformungen und Rhythmen lässt den Leser der Schimanskyblätter keine Sekunde zur Ruhe kommen.

Roger Acklings gravitätisch sich wiederholenden Linienauftritt liest man dagegen eher meditativ nach. Seine streng aneinander gesetzten Linien sind nur auf den ersten Blick schnurgerade und ununterbrochen. Wolken, Vögel, Flugzeuge schränken die Brennkraft des eingefangenen Sonnenstrahls streckenweise ein. Dieses Zeichnen Roger Ackling’s auf meist an der See gefundenen, vorgebrauchten Hölzern, die von Sand und Salz gebleicht und geformt sind, wird zum Spiel der Elemente.

Jede Arbeit beider Künstler ist ein Muster des Ganzen. Wie bei einem Brettspiel ist alles auf Größenverhältnisse und Bewegungsregeln reduziert. Aber keine Exerzitien ohne Verstöße. Das Lesen wird zum Spiel auf dem Brett bzw. Zettel. Arbeiten wie diese leben davon, dass sie eigene Erfahrungen wecken. Was man gesehen hat, geliebt oder gefürchtet wird für den Augenblick mobilisiert.

1995 treffen der in Norfolk lebende Roger Ackling, bekannt durch internationale Kunstmessen auf denen er u.a. durch Annely Juda Fine Art, London, vertreten wird und der Zeichner Hanns Schimansky aus Berlin mit ihren Arbeiten in der Gruppenausstellung “clear & felt “ in ‘De Vishal‘, Haarlem (NL) überrascht erstmals aufeinander. Mit ihren Werken bauen sie sofort spielerisch Spannungen auf der Wand auf. Sie treffen sich wieder: In Berlin rennen sie über die längste, inzwischen abgerissene Fußgängerbrücke um die Wette. In Norfolk am Meer lassen sie während gesprächsreicher Spaziergänge Steine vier-, fünf-, sechsmal im Wasser hüpfen. Studenten von Hanns Schimansky (Kunsthochschule Berlin) erfahren die Lehre in der Zeichenklasse von Roger Ackling am Chelsea College London und umgekehrt im Austausch. Jetzt, im Dezember 2004, stellen Roger Ackling und Hanns Schimansky zum ersten mal in einer gemeinsamen Ausstellung in Berlin aus.

Pressetext

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Hanns Schimansky / Roger Ackling