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„H_V_L – CUTS“ 2016
Porträt einer Flusslandschaft
von Götz Lemberg
Gemeinsame Eröffnung 3. August, 19 Uhr:
Stadtgalerie Werder
Uferstraße 10
14542 Werder (Havel)
Begrüßung durch: den Schirmherrn, Staatssekretär Martin Gorholt, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Ministerialdirektor Reinhard Klingen, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Landrat Wolfgang Blasig, Landkreis Potsdam-Mittelmark Eröffnungsrede: Dr. Christiane Stahl, Leiterin Alfred Ehrhardt Stiftung Berlin Ausstellungsdauer: 3. August bis 4. September 2016 Öffnungszeiten: Do, Sa, So 10 bis 18 Uhr
(Darüber hinaus individuelle Zeiten)

Ausstellungsorte:
- Stadtgalerie „Kunst-Geschoss“, Uferstraße 10, 14542 Werder (Havel)
- Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V., Ulanenweg 9, 14469 Potsdam
- Stiftung Preussische Schlösser und Gärten, Schloss Caputh, Straße der Einheit 2, 14548 Caputh
- Galerie Kirche Petzow, Niemöllerstraße 1, 14806 Bad Belzig
- Galerie Töplitz, Havel-Land-Art e.V., An der Havel 68, Dorfplatz, 14542 Werder (Havel)
- St. Marien-Andreas-Kirche Rathenow e.V., Kirchplatz 10, 14712 Rathenow

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Die Havel: Berlins Umland ganz im Zeichen der Fotografie

Im kommenden August lockt das Havelland vor den Toren Berlins sommerliche Besucher, Kunstinteressierte, Fotofreunde, Radfahrer und Bootsfahrer mit einer besonderen Attraktion. An insgesamt sechs historischen Standorten entlang des Flusslaufs der Havel zeigt der Künstler Götz Lemberg „H_V_L-CUTS", das groß angelegte fotografische Portrait einer Flusslandschaft.

Jede Region hat eine Lebenslinie. Sie prägt und bestimmt die Landschaft und ihre Bewohner. Für das nordwestliche Brandenburg ist diese Prägung sogar in den Namen eingegangen: „Havel Land“. Die Havel ist ein stiller Fluss, elegisch bis zur Melancholie. Sie durchschneidet nicht das Land, durch das sie fließt, sie umspielt es mit vielen Armen. In der direkten Umgebung der deutschen Hauptstadt bildet sie einen Raum fast unliebenswürdiger Strenge. Die herbe Schönheit ihrer Landschaft ist oft eine Liebe des zweiten Blicks.

Seit den Anfängen der Fotografie sind Landschaften eines ihrer großen Themen. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Ansätze ihrer künstlerisch-fotografischen Darstellung. Götz Lembergs Projekt nähert sich dem Havelland mit stiller Unaufdringlichkeit. Die Fotografien zeigen Bilder eines Landschaftsraumes, der uns seltsam vertraut und zugleich unergründlich fremd erscheint. Sie folgen dem ruhig strömenden Flussverlauf von Potsdam bis zur Elbmündung. Dabei entstehen Lembergs Aufnahmen aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Sie sind aus der Sicht des Flusses aufgenommen: Die Havel schaut gewissermaßen zurück. Auf der Länge der Unteren Havel hat Lemberg in Abständen von einem Kilometer fotografische Schnitte „Cuts“ durch die Landschaft gezogen. Anschließend setzte er diese fotografischen Schnitte in seinem Studio wieder neu zusammen. Dadurch kombiniert Lemberg Idylle und reglementierte Natur, lässt die Elemente gegeneinander antreten und treibt Wasser und Himmel bis in quasi monochrome Abstraktionen.

Die Fotografie Lembergs, seine „Cuts” und noch mehr seine „Combines” verweigern sich der Typologisierung. Der Betrachter wird gleichsam zum Flaneur zwischen Unberührtem und Geschaffenem, dem Erhabenen und dem zufällig Hingeworfenen, zwischen Fremdheit, Schönheit und Verletztheit dieser Landschaft. Mit Lembergs Porträt des Havellands entstand eine einmalige Reflexion über die Identität dieser Region. Zugleich stellt sie die Frage nach der Wahrheit in der Fotografie.

Im Sommer 2016 wird das umfangreiche Porträt an zentralen Kunst-Orten entlang der Havel zu sehen sein. Diese Route entlang der Havel ist zugleich eine Reise durch die Region und ihrer Geschichte. Sie verbindet zwei Landkreise und die Landeshauptstadt Potsdam, Kirchen, Denkmäler und Schlösser. Sie führt vom Kunstverein KunstHaus Potsdam über die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Schloss Caputh, die Kirche Petzow, die Stadtgalerie Werder, die Havel-Land-Art e.V. Galerie Töplitz bis zur St. Marien-Andreas- Kirche in Rathenow. Vorhandene Radwege schaffen eine Entdeckerroute und integrieren sich in das touristische Angebot der Region.

Thematisch führt die Ausstellung „H_V_L-CUTS" die Auseinandersetzung mit dem Havelland nach der Bundesgartenschau 2015 fort. Erstmals stand nicht eine Stadt, sondern eine ganze Region im Zentrum der Ausstellungen. Die BUGA 2015 zählte mehr als 2 Millionen Besucher.

Das Projekt wird unterstützt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, das Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, die Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam sowie die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland.

Götz Lembergs fotografischer Ansatz entstand aus der Auseinandersetzung mit dem Medium Licht. In zahlreichen Lichtinstallationen und prämierten öffentlichen Arbeiten (u.a. Kunstmuseum Stuttgart; Akademie der Künste, Berlin; Internationales Beethovenfest, Bonn) hat er das Zusammenspiel von Licht und Farbe untersucht. In seinen fotografischen Arbeiten setzt er diese Untersuchung fort. In den letzten Jahren entstanden umfassende Werkreihen zu den Themenkomplexen Stillleben und Lichtreflexionen. Sie waren zuletzt in der Galerie Michael Schultz, und KunstbüroBerlin zu sehen.

Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“

Deutschland hat eine beeindruckende und abwechslungsreiche Wasserlandschaft mit zahlreichen Flüssen, Seen und Küsten. Diese Gewässer sind wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Sie tragen mit ihrem Freizeit- und Erholungswert auch zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Menschen bei. Gleichzeitig sind Deutschlands große Flüsse als ausgebaute Wasserstraßen ein leistungsfähiger und wirtschaftlich unverzichtbarer Verkehrsträger.

Die Anforderungen an die deutschen Wasserstraßen haben sich aber im Laufe der Zeit geändert. Der Gütertransport auf den Bundeswasserstraßen konzentriert sich heute auf ein Kernnetz der großen Flüsse und Kanäle. Dazu kommen zahlreiche Nebenwasserstraßen, auf denen kaum noch Fracht transportiert wird. Das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ will in die Renaturierung der Nebenwasserstraßen, von Fließgewässern und Auen investieren, um neue Akzente in Richtung Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge sowie Freizeit und Erholung zu setzen und damit auch ein Stückweit für die Gesundheit der Menschen.

Der Künstler Götz Lemberg zeigt mit seinem fotografischen Portrait der Havel in beeindruckender Weise die Vielfalt dieses Lebensraumes, zeigt uns aber auch, wie kostbar und sensibel dieser Lebensraum ist. Umso bedeutungsvoller sind deren Schutz und Erhalt. Genau das unterstützt und fördert das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“.