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Der 1948 geborene Österreicher Gottfried Helnwein gehört seit über 30 Jahren zu den internationalen Stars der Kunstszene. Helnwein ist ein unbequemer, extremer Provokateur. Seit 1966 finden erste Aktionen statt, in denen er sich Gesicht und Hände mit Rasierklingen und Skikanten zerschneidet. Er läuft von Venedig nach Wien ohne zu essen und ohne zu schlafen.

Es folgen Darstellungen und Aktionen mit bandagierten Kindern und Gesichtern. Das Selbstportrait als „Schreiender – Geblendeter“ wird 1982 Titelblatt der Scorpions LP „Blackout“ und entwickelt sich zur Ikone der protestierenden Jugend. Anfang der 80er Jahre beginnt er sich mit ebenfalls provozierenden Helden der Öffentlichkeit zu beschäftigen. Er fotografiert die Rolling Stones, Arno Breker, Mike Jagger, Charles Bukowski, Michael Jackson, Marylin Manson und malt in fotorealistischer Manier nicht nur den Papst, sondern auch den sowjetischen Außenminister Gromyko.

Helnwein ist in jeder Hinsicht ein „infant terrible“. In seinen politischen Aktionen geht es ihm um die Rettung der Donau oder er protestiert gegen ehemalige Euthanasieärzte. Er schlägt das Lehrstuhlangebot der FH Hamburg für Gestaltung aus und wird drei Jahre später einstimmig von der Wiener Professorenschaft der Akademie der Künste abgelehnt, nachdem er für die Leitung der Meisterklasse für Malerei im Gespräch war. Es werden Bilder beschlagnahmt, Ausstellungen geschlossen, Abonnements für Zeitschriften gekündigt, nachdem Helnweins Entwürfe für die Titelseite verwendet wurden. Helnwein gründet 2002 ein Studio in Los Angelos und tritt gleichzeitig mit seiner Familie den Rückzug auf ein irisches Schloss an. Neben seiner Tätigkeit als Maler, Fotograf, Aktions- und Installationskünstler arbeitet er kontinuierlich mit den Theaterregisseuren Peter Zadek und Hans Kresnik zusammen und fertigt Bühnenbildentwürfe für international beachtete Aufführungen.

Helnwein wurde bisher in zahlreichen Einzelausstellungen renommierter Häuser gezeigt, u.a. Albertina, Kunstforum, Kunsthalle/Wien, Stadtmuseum und Villa Stuck/München, Leopold Hoesch-Museum/Düren, Museum Folkwang/Essen, Rheinisches Landesmuseum/Bonn, Schloss Oberhausen, Wilhelm Busch-Museum/Hannover, Museen in Straßbourg, Lausanne, Los Angeles, San Francisco, Denver sowie 1997 in einer Retrospektive der Staatl. Museen St. Petersburg.

Die Galerie Brockstedt zeigt vom 9. September bis zum 21. Oktober 2006 Malerei, Aquarelle, Farblithografien, Offsetdrucke, Radierungen und Fotografien Gottfried Helnweins.

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