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press release only in german

Eröffnung: Donnerstag, 24. Januar 2008, 19.00 - 21.00 Uhr, 19.30 Uhr, Einführung: Dr. Frank-Thorsten Moll

Die Arbeiten des Wiener Künstlers Gerold Tagwerker (*1965) sind in Hamburg bereits mehrfach zu sehen gewesen: 2005 in der Einzelausstellung "alphaville.zero5" in der Galerie artfinder, 2003 in den Gruppenausstellungen "Transfer Wien" (PHOENIX Art, Sammlung Falckenberg) und "Realitäten" (Kunstverein Harburger Bahnhof). Die aktuelle Galerieausstellung zeigt neue Arbeiten des Wieners, der immer wieder die Grenzen von Material und Ästhetik auslotet - auf der Suche nach dem, "was gerade noch als Kunst durchgeht" - und dabei nicht nur den minimalistischen Diskurs gegenwartsfähig macht, sondern Objekte schafft, die beweisen, dass Formalismus kein Synonym für elitäre Inhaltsleere ist. Licht, Raster und Spiegel sind Tagwerkers zentrale Motive und stehen gemeinhin für die Ausübung von Kontrolle: Das Licht treibt (auch im symbolischen Sinn) die Dunkelheit aus, das Raster schafft an der Hochhausfassade ebenso Ordnung wie im Ikea-Regal, und der Spiegel dient zuallererst der Selbstvergewisserung. Der Künstler verwendet industriell gefertigtes Ausgangsmaterial - Neonröhren, Klebefolien, Gitterroste, Überwachungsspiegel usf. - Material also, das sich durch Funktionalität und Selbstverständlichkeit auszeichnet. Letztere verlangt Tagwerker auch seinen Arbeiten ab und konfrontiert den Betrachter tatsächlich mit einem "so Sein" von Kunstwerken, das sie auf den ersten Blick zu vertrauten Begleitern macht. Aber eben nur auf den ersten Blick - dahinter lauert schon Verunsicherung, die jedem einzelnen Objekt eingeschrieben ist: Mit Hilfe ästhetischer Interventionen gelingt es dem Künstler, Licht, Raster und Spiegel als Agenten der Kontrolle und Ordnung vorzuführen und gleichzeitig auszuhebeln - der erlebte Kontrollverlust des Betrachters gehört zu seiner Strategie.

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Gerold Tagwerker
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