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Seit Anfang der 50er Jahre war Gerhard Rühm intermedial orientiert und immer auf der Suche nach neuen und unverbrauchten Formen künstlerischen Ausdrucks. Die grafische Gestaltung resultierte aus der konkreten Poesie, Gedichte wurden Chansons, Musik wiederum grafisch lesbar. In der Tradition der Wortkunst des Barock/Expressionismus/Dada stehend, entwickelte er Dichtung vor allem in Grenzbereichen weiter, sowohl hin zur bildenden Kunst (visuelle Poesie, gestische und konzeptionelle Zeichnungen, Fotomontagen, Buchobjekte) als auch zur Musik (auditive Poesie als Sprech-und Tonbandtexte, Chansons, dokumentarische Melodramen, Vokalensembles, konzeptionelle Klavierstücke wie Text-Ton-Transformationen). Dadurch lieferte er auch wichtige Beiträge zum "neuen Hörspiel".

Seine bildnerischen Arbeiten, oftmals zyklisch und seriell angelegt und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder thematisch aufgegriffen ohne sich bloß zu wiederholen, reichen daher von visueller Poesie zur visuellen Musik, dazwischen liegen gestische und automatische Zeichnungen, Buchstabenkonstellationen, Spiegeltexte, Briefbilder, Fotomontagen, Collagen, Schreibmaschinenideogramme, lebensgroße Körperzeichnungen, Frottagen, Buchobjekte, Scherenschnitte, Tuschen etc. Im Band Zeichnungen zählte Peter Weiermair bereits in den 80er Jahren chronologisch 89 Arten auf...

GERHARD RÜHM geboren 1930 in Wien. Lebt in Köln und Wien. Studium an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Klavier und Komposition), danach privat bei Josef Matthias Hauer. Beschäftigung mit orientalischer Musik während eines längeren Aufenthalts im Libanon. Mitte der 50er Jahre Mitbegründer der "Wiener Gruppe" (Achleitner, Artmann, Bayer, Rühm, Wiener). Von 1972 bis 1995 Lehrtätigkeit an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. 1991 Großer Österreichischer Staatspreis.

Zahlreiche Ausstellungen u.a.: Generali Foundation Wien, Sprengel Museum Hannover, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia Madrid, Neue Galerie Graz, Museum des 20. Jahrhunderts Wien, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Haus der Kunst München, Dommuseum Salzburg, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Museum der Moderne Salzburg, Kunsthalle Wien, Fridericianum Kassel.

1997 Österreichs Biennale-Beitrag in Venedig: Die Wiener Gruppe, kuratiert von Peter Weibel.

Rühms gesammelte Werke in 5 Bänden erscheinen seit 2005 im Parthas Verlag in Berlin: auditive poesie / theaterstücke / visuelle poesie / visuelle musik /gedichte

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Gerhard Rühm