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Gal.la Uriol Jané fragt, was die Realität sein könnte. Ist ein anderer Blick auf die Wirklichkeit möglich als unsere auf Effizienz ausgerichtete, pragmatische Wahrnehmung der Welt? Gal.la Uriol Jané versucht eine Befreiung aus diesen routinierten Perspektiven: Keine individuellen Formgebungen zeichnen ihre Arbeiten aus. Vielmehr präsentieren sie sich in einer magische Allgemeingültigkeit. Es sind »Dinge«, die keinen Zweck erfüllen, obwohl sie aus alltäglichen Gegenständen gemacht sind. Aber eigentlich trifft der Begriff »Gemachtsein« nicht, was diese Dinge sind. Es sieht nicht so aus, als ob die Künstlerin Hand angelegt hätte, um verschiedene Materialien zu Objekten zu formen. Die Materialien scheinen selbst zu entscheiden, mit welchen anderen Stoffen (Knetmasse, Obst, Kartoffel, Fundstücke) sie in Berührung kommen, wie nahe sie sich überhaupt kommen und in welcher Weise sie sich nachbarschaftlich positionieren. Es handelt sich also in keiner Weise um Readymades in der Manier von Duchamp. Gal.la Uriol Jané entkommt derart einer Perspektive, die ausschließlich das Gegenüber zwischen Subjekten und Objekten berücksichtigt. Sie will die Dimension der Bezieh ungen zwischen den Dingen erweitern und ihre Komplexität hervorscheinen zu lassen. Dabei begibt sich die Künstlerin auf ein Terrain, das ebenso geheimnisvoll wie nüchtern-faktisch anmutet. Keine menschlichen Gesichter geben sich da zu erkennen, sondern seltsame Masken, welche in ihrer materiellen Beschaffenheit die Allgegenwart der Konsums personalisieren. Genauso wenig sind Augen, keine Nasen und kein Münder in diesen Masken zu identifizieren. Und doch stellt sich unweigerlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Was ist dieses Andere, das uns in unserem Schauen auf uns selbst zurückwirft? Wir verspüren den Wunsch, dieses Sammelsurium an Dingen bedeutungsmäßig zu ergründen. Relikte einer anderen Zeit, einer anderen Spezies vielleicht? Nein, es ist etwas Anderes!
Katrin Dillkofer

Objekt | Malerei
Ausstellung: 21. Juni – 02. August, 2014
Eröffnung: 20. Juni 2014, ab 19 Uhr